Die 47-jährige Marion R. (Name von der Redaktion geändert) litt seit Monaten unter schlimmen Schlafstörungen. Der Grund waren Schmerzen an beiden Händen, die mitunter in den ganzen Arm bis zur Schulter ausstrahlten, begleitet von unangenehmen Missempfindungen in den Händen: Ameisenlaufen, Nadelstiche oder Brennen in den Fingerspitzen. Die ersten drei Finger beider Hände waren taub, so dass ihr oft Gegenstände aus der Hand fielen. Am schlimmsten waren die Beschwerden aber nachts. Die Patientin musste die Hände dann ausschütteln, um sich Linderung zu verschaffen, was nur kurze Zeit half und ihr letztlich einen erholsamen Schlaf verwehrte.
Die Untersuchung ergab ein Karpaltunnelsyndrom: eine verringerte Empfindungsfähigkeit der ersten drei Finger und der Hälfte des vierten Fingers. Noch war es zu keinem Schwund des Daumenballenmuskels gekommen. Das wäre Zeichen einer länger bestehenden Schädigung des Media-nusnervs gewesen. Dieser Nerv verläuft durch einen Kanal, der von der Handwurzel und einem Band (Ligamentum carpi transversum) gebildet wird. Beim Karpaltunnelsyndrom ist der Nerv an dieser Stelle eingeengt, gereizt oder geschädigt.
Grafik: Schrott