Die 53-jährige Lehrerin Sabine M. (Name von der Redaktion geändert) klagte darüber, seit fünf Jahren unter einem morgendlichen, wässrigen, reichlichen und spritzenden Durchfall zu leiden, welcher oft sehr übelriechend sei. Sie habe schon drei Darmspiegelungen (Koloskopien) über sich ergehen lassen, jedoch ohne Befund. Auch wurden keine krankhaften Erreger gefunden. Zwei Universitätskliniken hatten sie komplett auf den Kopf gestellt. Diagnose: Reizdarm.
Nicht immer ist ein Keim der Auslöser
Immer wieder begegne ich im Praxisalltag solchen scheinbar „unheilbaren“ Fällen. Oftmals, wenn nichts Organisches vorliegt oder die bekannten Erreger (Viren, Bakterien, Parasiten) negativ getestet wurden, bekommt der Patient letztendlich die Diagnose Reizdarm (lesen Sie hierzu auch den Naturarzt-Artikel „Strategien gegen Reizdarm-Symptome“ aus Ausgabe 7/2015). Die Dame kontaktierte zwar auch schon zwei Heilpraktiker, welche eine Symbioselenkung bei ihr durchführten, jedoch mit wenig bis keinem Effekt. Hierbei bekommt der Patient Keime verabreicht, welche zur natürlichen (physiologischen) Darmflora gehören und vermindert sind. Oftmals kommen solche, von Misserfolgen völlig frus-trierten Patienten nach langer Odyssee zum Homöopathen.
Die beschriebene Darmentleerungsstörung gleicht einer schmerzlosen Cholerainfektion, ohne dass ein Erreger nachweisbar wäre. Diese gussartig und teilweise übelriechende Darmentleerung bestand bei Frau M. nun schon seit Jahren. Es fand sich ein aufgetriebener Bauch, und beim sanften Druck im Bereich des rechten Oberbauches, also in der Region Leber/Gallenblase/rechte Dickdarmbiegung, ließ sich ein diskreter Schmerz auslösen.
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