Seit dem Tod ihres Ehemannes vor sieben Jahren war die 93-jährige Pfarrersfrau Marietta J. (Name von der Redaktion geändert) sehr niedergeschlagen und klagte über zunehmende Knochenschmerzen, die sie vor allem in der Nacht heimsuchten. Auf der Suche nach Linderung kam sie nun in Begleitung ihrer Tochter in die Praxis. Die vom Hausarzt verordneten Schmerzmittel bewirkten keine Besserung, und Opiate mochte sie nicht nehmen. Auf Nachfrage berichtete sie von drei großen Gebärmuttermyomen. Die Tochter erzählte, dass die Mutter nachts im Schlaf oft stöhne. In den letzten drei Jahren hatte die alte Dame eine beginnende Demenz entwickelt, weswegen die Tochter ihre Mutter ins eigene Haus geholt hatte, da es unverantwortlich gewesen wäre, sie allein zu lassen.
Für die Mittelwahl spielt Vieles eine Rolle
Frau J. erhielt fünf Tropfen Aurum metallicum (Gold) 6. LM zur Nacht, nachdem die Wahl in der Gesamtschau aller Symptome auf dieses homöopathische Mittel gefallen war. Ausschlaggebend waren hierfür nicht nur die Knochenschmerzen, sondern auch der Bluthochdruck, die Schuppenflechte, die chronische Nebenhöhlenerkrankung sowie ihre Depression, wobei insbesondere Bluthochdruck und Nebenhöhlen als auffällige Symptomkombination den entscheidenden Hinweis lieferten. Hier zeigt sich, dass nicht unbedingt nur die Erkrankung, für die man akut Linderung sucht, entscheidend ist. Sechs Wochen später rief die Tochter an und berichtete, die Schmerzen seien deutlich besser geworden.
Interessanterweise kommt Gold auch in geringen Mengen im menschlichen Organismus vor, wie der schwedische Chemiker und Ernährungswissenschaftler Ragnar Berg (1873 – 1956) in seinen Analysen feststellen konnte …