Naturheilkundlicher Rat

Milchschorf

Dr. med. Domenica Engelhardt

Vor gut einem halben Jahr bin ich zum ersten Mal Mutter geworden und dementsprechend noch unsicher, wie ich mit gesundheitlichen Problemen meiner kleinen Tochter umgehen soll. Seit einiger Zeit zeigen sich auf ihrem Köpfchen krustenartige Beläge, die auch nach dem Baden nicht verschwanden, sodass ich mit ihr die Ärztin aufsuchte. Diese diagnostizierte Milchschorf und erklärte mir, dass das mit einem erhöhten Risiko einhergehe, dass mein Kind dauerhaft eine Neurodermitis entwickeln könne. Das will ich natürlich vermeiden. Gibt es naturheilkundliche Möglichkeiten, dieses Risiko so gering wie möglich zu halten? Und außerdem: Darf oder sollte ich die Krusten am Köpfchen entfernen?

Zunächst sollte man erwähnen, dass es zwei Erscheinungsformen von schuppigen, krustenartigen Belägen am Kopf von Säuglingen gibt, die es zu unterscheiden gilt, nämlich Kopfgneis oder Grind und Milchschorf.

Kopfgneis wird in der Medizin „infantiles seborrhoisches Ekzem“ genannt und kommt bei 70 Prozent aller Säuglinge vor. In erster Linie ist er ein kosmetisches Problem, das oftmals die Eltern stört, das Kind jedoch nicht beeinträchtigt. Es handelt sich um fettige, gelbe oder bräunliche Schuppen, die in den ersten Wochen nach der Geburt auftreten und vorwiegend den behaarten Kopf betreffen, aber auch im Gesicht vorkommen können. Die Schuppen haften fest an der Haut und lassen sich nur schlecht entfernen. Normalerweise besteht kein oder nur sehr geringer Juckreiz.

Als Ursache werden Hormone vermutet, die durch die Mutter an den Säugling weitergegeben werden und bei ihm eine erhöhte Talgproduktion auslösen. Der zur normalen Hautflora gehörende Hautpilz Malassezia scheint die Symptome zu verstärken …

Den Artikel zu dieser redaktionellen Einleitung finden Sie in der Naturarzt-Druckausgabe 9/2019