Liebe Leserin, lieber Leser,
ich kann mich noch gut erinnern, wie Anfang der 1980er Jahre fast jeden Abend in Talkshows über das Krebsproblem diskutiert wurde. Damals war die Zeit von Julius Hackethal. Trotz kontroverser Diskussionen schwang immer die Frage mit: Wann endlich wird es das große Mittel gegen den Krebs geben, um diese schreckliche Krankheit zu besiegen? 1982 prognostizierte eine Wahrsagerin einen Durchbruch Mitte der 80er Jahre. Mittlerweile sind wir 25 Jahre weiter und wir wissen: Den Durchbruch hat es nicht gegeben. Im Grunde enttäuschend, angesichts der gewaltigen Summen, die in die Krebsforschung gepumpt wurden. Nach wie vor basiert die herkömmliche Therapie auf den klassischen Konzepten: Operation, Chemotherapie und Bestrahlung. Die seriöse biologisch erweiterte Krebsmedizin erhebt nicht unbedingt mehr den Anspruch, Krebs heilen zu können, aber ein sinnvolles Korrektiv in Bezug auf Nebenwirkungen zu sein. Gleichzeitig kann sie das Befinden der betroffenen Patienten nachhaltig unterstützen und das Leben im Einzelfall verlängern helfen.
Kürzlich äußerte ein Krebsexperte in einem Interview, bei fortgeschrittenen Krebsfällen könne gesunde Ernährung und moderate Bewegungstherapie mindestens so erfolgreich sein, wie der Einsatz moderner Chemotherapie. Normalerweise müsste diese Meldung eine ganz dicke Schlagzeile wert sein, die – wenn schon nicht zu Sondersendungen im Fernsehen – zumindest zu einer breiten Diskussion in der Öffentlichkeit führen müsste. Doch nichts dergleichen! Es wird, wenn überhaupt, von einigen wenigen beiläufig zur Kenntnis genommen. Der Hauptgrund meines Erachtens: Es handelt sich hierbei nicht um ein neues spektakuläres Medikament, auch nicht um irgend etwas Alternatives, das von hinter dem Ural oder aus Amerika kommt, sondern um banale Grundsätze der Naturheilkunde, wie sie seit Jahrtausenden gelten. So etwas erregt kein Aufsehen mehr, obgleich es für Betroffene sehr wertvoll sein könnte.
Daran sehen wir: Fortschritte in der Medizin müssen nicht spektakulär sein. Sie können auch in einer Rückbesinnung auf Grundprinzipien der gesunden Lebensführung bestehen. Dies kombiniert mit modernen medizinischen Möglichkeiten führt dann wirklich weiter. Vom Traum, ein für jede Krebsart wirksames Medikament zu entwickeln, hat sich auch die Forschung längst verabschiedet, weil das Krankheitsbild einfach zu vielgestaltig ist und für unterschiedlichste Varianten des Krebses vermutlich nur unterschiedliche Strategien helfen. Fest steht aber auch: Das sture Festhalten an Konzepten wie der Chemotherapie hat sicher auch mit finanziellen Interessen zu tun. Wäre es nicht so, hätte es vermutlich mehr Innovation in der etablierten Krebsmedizin gegeben und die biologisch erweiterte Krebsmedizin wäre stärker in die klinische Onkologie integriert.
Für das neue Jahr wünsche ich Ihnen alles Gute und vor allem Gesundheit. Wir können viel dafür tun, aber nicht in jedem Fall verhindern, dass es uns „erwischt“. Seien Sie also achtsam mit sich selbst und Ihren Mitmenschen und genießen Sie jeden Tag!