Andreas Weiß
Naturheilärztlicher Rat – Beinschmerzen
"Seit einem Jahr leide ich (63 J., w.) unter Schmerzen im rechten Bein. Meine Orthopädin diagnostizierte eine entzündete Hüftgelenkkapsel. Akupunktur und Spritzen brachten etwas Linderung. Mit regelmäßiger Gymnastik, Osteopathie und Einreibungen mit Beinwellsalbe oder Pferdebalsam kann ich wieder besser Treppensteigen. Jetzt fangen die Schmerzen auch im linken Bein an. Was steckt hinter meiner Erkrankung?"
Zu Recht haben Ihre Ärzte an eine Erkrankung des Hüftgelenks gedacht, da von hier die Schmerzen häufig ins Knie ausstrahlen. In Ihren Röntgen- und Kernspinaufnahmen sind die Hüftgelenke jedoch unauffällig. Bei diesen Untersuchungen werden vor allem die Knochen- und Knorpelstrukturen beurteilt. Muskeln, Sehnen und Bänder, sowie Nerven und Blutgefäße werden meist weniger erfasst. Ich vermute, dass Ihre Schmerzen von den gelenkführenden Muskeln und Bändern sowie den Sehnenansätzen am Knochen herrühren. Dafür spricht auch, dass Sie gut auf Krankengymnastik und Osteopathie reagieren. Sie sollten unbedingt eine Entzündung im Körper durch Bestimmung des C-reaktiven Proteins oder der Blutsenkung ausschließen lassen. Die Werte geben zudem einen groben Hinweis, ob eine rheumatische Entzündung wie etwa eine Muskelgefäßentzündung (Polymyalgia rheumatica) im Spiel ist. Bleiben danach noch Unklarheiten, sollten Sie einen Rheumatologen in die Behandlung mit einbeziehen.
Bei Schmerzen empfehle ich Ihnen die magenfreundlichen Phytodolor® Tropfen aus Goldrutenkraut, Zitterpappel- und Eschenrinde. Sofern keine akute Entzündung besteht, können Osteopathie, Krankengymnastik und Physiotherapie helfen, z. B. Wärmeanwendungen in Kreuz und Oberschenkel sowie eine Reizstromtherapie mit Interferenzstrom.
Falls keine Besserung eintritt und vor allem die Innendrehung des Hüftgelenkes starke Schmerzen verursacht, sollten Sie die Kernspinuntersuchungen der Hüftgelenke noch einmal wiederholen lassen. Es darf keine Hüftkopfnekrose (Untergang von Knochengewebe) übersehen werden. Ein solcher Prozess ist zu Beginn nicht sicher zu erkennen, und Ihre Untersuchungen liegen immerhin schon gut ein Jahr zurück.
Der "Naturheilärztliche Rat" ersetzt nicht den Besuch bei einem Arzt oder Heilpraktiker.