Liebe Leserin, lieber Leser,
wenn diese Ausgabe erscheint, ist die Tour de France 2007 bereits Geschichte. Vielleicht wird der ein oder andere im Rückblick denken: Eigentlich ein interessantes Theater mit einigen wirklich begabten Schauspielern. Über Monate hinweg wurde über Doping geredet, wurden Geständnisse abgelegt, Ehrenerklärungen gegeben – und Zusagen, jetzt solle alles viel strenger kontrolliert werden. Was die Ehre(nerklärung) im Profisport noch wert ist, darüber kann man nach dieser „Tour de Farce“ streiten. Naive Sportreporter und Funktionäre zeigen sich entrüstet, dass Doping immer noch möglich ist. Dabei weiß jeder aus der Branche, dass im Hochleistungssport das „Nachhelfen“ nicht nur bei einigen schwarzen Schafen vorkommt, sondern im weltweiten Maßstab eher die Regel ist, oft sogar mit staatlicher Unterstützung. Was vielleicht weniger bekannt ist: Doping mit Anabolika und anderen unerlaubten Substanzen findet im großen Stil auch im Behinderten- und Freizeitsport statt (siehe auch unser Interview, Seite 36).
Beim Doping haben wir es mit einem seltsamen Fortschritt der Medizin zu tun. Kurios daran ist, dass die moderne Medizin, wenn sie mit legitimen Wünschen nach Leistungssteigerung konfrontiert wird, oft hilflos reagiert: Immer mehr Menschen leiden unter Erschöpfungszuständen und Leistungsschwäche. Wenn der moderne Arzt organisch nichts findet, zuckt er die Achseln. Oft bleibt dann nur die „Empfehlung“, man müsse damit leben – oder es sei „das Alter“. Und dies bei Patienten, die gerade einmal Anfang 60 sind.
Die Naturheilkunde kennt eine ganze Reihe bewährter und gut verträglicher Maßnahmen und Mittel zur Leistungssteigerung, die man etwas salopp als „Biodoping“ bezeichnen könnte (siehe auch den Expertenrat „So kommt die Energie zurück“ in Naturarzt 7/2007). Etwa die altbewährte „Aufbauspritze“, sei sie nun aus Vitaminen, verschiedenen Mineralstoffen oder Homöopathika zusammengesetzt.
Allerdings, bei einem Teil der Betroffenen geht es nicht um Zuführung von Wirkstoffen. Sie müssen vielmehr im Sinne des Fastenarztes Erich von Weckbecker nachhaltig ihren „Ofen kehren“: Biodoping durch Ausleitung und Weglassen mit Hilfe von Fasten, basischer Kost oder dem Einsatz der Sauna. Auch die Wassertherapie nach Kneipp oder Prießnitz ermöglicht nachhaltige und arzneifreie Revitalisierung, sowohl für den abgeschlafften Körper als auch einen erschöpften und womöglich melancholisch gestimmten Geist. Lassen Sie sich also von Sprüchen, wie „es ist das Alter“ nicht entmutigen!
Mit den besten Grüßen
P.S.: Auf der Titelseite dieses Heftes prankt ein Button mit der Inschrift „Ihr Gesundheits-Ratgeber“. Warum? Wir haben festgestellt, dass nicht wenige neue Leserinnen und Leser den Naturarzt zunächst als Fachzeitschrift für Ärzte ansehen. Tatsächlich wendet sich die Zeitschrift vor allem an den in Gesundheitsfragen interessierten Laien. Und dies seit fast 150 Jahren. Der Titel Naturarzt meinte schon damals nicht den Arzt, sondern bedeutete etwa „wie die Natur heilt“, oder wie wir heute sagen: „Natürlich heilen – gesund leben“. Diesen Ratgeber-Aspekt wollen wir optisch stärker herausstellen.