Liebe Leserin, lieber Leser,
in der Ernährungslehre kursieren mittlerweile eine ganze Reihe verschiedenartiger Pyramiden, in denen aufgelistet ist, welche Nahrungsmittel häufig (an der Basis der Pyramide) und welche weniger oft (an der Spitze der Pyramide) konsumiert werden sollten. Selbst Nahrungsmittelkonzerne entwerfen schon eigene Pyramiden, in denen das eigene Produkt dann als wichtige Basis einer gesunden Ernährung dargestellt wird.
Kürzlich wurde nun eine Pyramide für die Schmerztherapie der Arthrose veröffentlicht. Dabei ging es um ein fünfstufiges Prinzip. Als Basistherapie sollen „einfache“ Schmerzmittel bei der Arthrose eingesetzt werden. Wenn das nicht reicht, greift man auf Antirheumatika zurück. Ist das immer noch zu wenig, werden höhere Dosierungen dieser Antirheumatika verordnet. Reicht auch das nicht, sollen Morphinpräparate eingesetzt werden. Und wenn schließlich überhaupt nichts mehr funktioniert, ist ein Gelenkersatz anzustreben. Soll das der vielzitierte Fortschritt der Medizin sein: lediglich symptomunterdrückende Schmerzmittel anzubieten und schließlich das Ersatzteillager zu bemühen?
In der Naturheilkunde wissen wir, daß die Arthrose auch ein Stoffwechselproblem ist. Vor allem bei der leichteren und mittelschweren Arthrose können daher Maßnahmen zur Stoffwechselanregung und -entlastung häufig nachhaltige Besserungen erbringen.
Die beiden Hauptsäulen dieser Strategie sind Ernährungsoptimierung und Bewegung. Allgemein sollte die Kost basenüberschüssig sein, daher sind vor allem Tierprodukte einzuschränken. Je nach Ausprägung des Beschwerdebildes kann eine Ernährungsumstellung unterschiedlich „konsequent“ ausgeführt werden: Mag beim einen schon eine mediterrane Kost im Vergleich zur bisherigen Hausmannskost reichen, sollte der nächste über Wochen und Monate ein Tiereiweißfasten nach Wendt durchführen, sich also vegan (ganz ohne tierische Produkte) ernähren. Ein dritter profitiert – sofern vom Verdauungstrakt her verträglich – von einigen Tagen oder Wochen der Rohkosternährung. Wenn es noch schneller und nachhaltiger wirken soll, steht uns das Fasten zur Verfügung. Dabei geht es nicht nur um Gewichtsabnahme. Vor allem die stoffwechselreinigende und antientzündliche Wirkung des Fastens machen wir uns zunutze.
Die zweite Säule: konsequente Bewegungstherapie. Nicht ruckartige und gelenkbelastende Sportarten, wie etwa Tennis oder Fußball sind angezeigt, sondern ausgiebige Spaziergänge oder Wanderungen oder das in den letzten Jahren so in Mode gekommene Nordic Walking. Konsequent durchgeführt, ist es imstande, durch natürliche Reize auf den Knorpel und die Gelenkinnenhaut diese wieder gleitfähig zu machen und Schmerzmediatoren zurückzudrängen.
Kommen dann noch bewährte Verfahren wie die Neuraltherapie nach Huneke hinzu, lassen sich in vielen Fällen Beschwerden nachhaltig lindern oder gar vollständig beseitigen. Ein Gelenkersatz wird dann überflüssig, ebenso der Dauereinsatz stark wirksamer Schmerzmittel. Denn diese bessern nichts an der Arthrose, im Gegenteil, sie beschleunigen eher noch deren Verlauf. Die kritiklose Übernahme der neuesten wissenschaftlichen Empfehlungen stellt daher keinen Fortschritt dar. Unsere Aufgabe ist es stets, nach tieferliegenden Ursachen einer Krankheit zu fragen. Die Naturheilkunde bietet oft verblüffend einfache Lösungen, deren Wirksamkeit weniger von Arzneien und Apparaten abhängt, sondern eher von der Konsequenz und dem Durchhaltevermögen der Betroffenen.
Mit den besten Grüßen