Liebe Leserin, lieber Leser,
Zwei Artikel von Arztkollegen liegen auf meinem Schreibtisch. Sie spiegeln in exemplarischer Weise Wunsch und Wirklichkeit wider. In dem einen fordert Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer, Radiologe, eine völlige Neuorientierung des Gesundheitswesens: Im Mittelpunkt stehen Menschlichkeit und ein ganzheitlicherer Denkansatz. Der Arzt soll Ansprechpartner, nicht nur für körperliche Beschwerden, sondern auch für die geistig-seelischen Nöte des Patienten sein.
Im anderen Artikel schildert Hausarzt Dr. Michael Drews seinen fast alltäglichen „Frust“. Er beschreibt zum Beispiel einen Patienten, der wegen chronischer Rückenschmerzen mit Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck und längst nachgewiesenen degenerativen Wirbelsäulenveränderungen unbedingt immer wieder zum Spezialisten will. Stolz verkündet er eines Tages: „Endlich hat ein wirklicher Fachmann die Ursachen meiner Schmerzen gefunden – Verschleiß.“ Drews erzählt auch von Angehörigen eines steinalten Patienten, die mit Rechtsstreit drohen wegen angeblich unterlassener Hilfeleistung. „Wie konnte das nur passieren, Herr Doktor, daß unser Vater so plötzlich verstorben ist? Wieso haben Sie ihn nicht vorher in die Universitätsklinik eingewiesen?“ In Wirklichkeit war der verstorbene Herr – über 90 Jahre alt – friedlich eingeschlafen.
Natürlich handelt es sich bei diesen Fällen um Ausnahmen. Aber sie sind in der Praxis des niedergelassenen Kassenarztes doch häufiger, als der Außenstehende vielleicht glauben mag. Und sie sind Indizien dafür, wie weit Ideal (Grönemeyer) und Realität (Drews) noch auseinanderliegen. Vieles müßte sich ändern, damit sie mehr zusammenkommen! Das Nachdenken darüber vermisse ich in den politischen Debatten um die Reform des Gesundheitswesens.
Ein anderes Thema, das mir unter den Nägeln brennt, hat in gewisser Weise ebenfalls mit „Wunsch und Wirklichkeit“ zu tun: Nach mehr als fünf Jahren Preisstabilität wird der Naturarzt zum Jahreswechsel die Preise anheben. Ab 1. Januar 2005 kostet die Zeitschrift im Einzelverkauf _ 3,90, im Abonnement 3,50. Der Jahresbezugspreis beträgt dann _ 42,– (inklusive Zustellgebühr). Das sind 40 Cent mehr im Monat.
Es gibt mittlerweile viele Gesundheitszeitschriften, manche werden auch kostenlos vertrieben. Teilweise wird der Eindruck erweckt, fundierte Information und Lebenshilfe seien ohne weiteres zum Nulltarif zu haben. Wunsch und Wirklichkeit … Bei diesen Zeitungen schreiben meist Journalisten über medizinische Themen, heute über dieses, morgen über jenes. Es gibt ferner Fachzeitschriften, in denen Ärzte für Ärzte und Heilpraktiker für Heilpraktiker schreiben, und das zu einem meist stolzen Preis.
Der Naturarzt aber ist einzigartig: Hier schreiben erfahrene Therapeuten für interessierte Laien. Die Zeitschrift ist nicht billig, aber preis-wert. In der Hoffnung, Sie sehen das genauso, grüßt Sie herzlich
P. S. Bitte beachten Sie unsere Leser-werben-Leser-Aktion auf den Seiten 18 und 19. Der Naturarzt hat viele Leserinnen und Leser, doch nur ein Teil davon sind Abonnenten. Im Abonnement spart der Leser gegenüber dem Einzelkauf. Die Aktion „Leser werben Leser“ bietet weitere handfeste Gründe, Abonnenten zu werben.