Vor zwei Monaten bekam ich nach einer Knochenmarksdiagnostik den Befund „essentielle Thrombozythämie“ (Erhöhung der Blutplättchen) mitgeteilt. Meine Beschwerden begannen ein Jahr zuvor mit Dauerschmerzen in beiden großen Zehen, am Ballen, an der Fußunterseite (außen) sowie in beiden Waden. Außerdem litt ich etwa
einmal im Monat an krampfartigen Schmerzen im Rücken, die von den Nieren ausstrahlten. Dabei bin ich erst 48 Jahre alt und sehr schlank, ernähre mich ausgewogen und betätige mich seit meiner Kindheit sportlich. Eine Untersuchung ergab überraschend auffällige Blutwerte: So
lagen die Thrombozyten (Blutplättchen) bei 776.000 pro Mikroliter (normal sind 140.000 bis 440.000 pro
Mikroliter), Gesamtcholesterin, Harnsäure, Kreati-nin (der „Nierenfiltrationswert“) waren leicht erhöht, der Leberwert Gamma-GT lag ebenfalls oberhalb der Normwerte. Eine Langzeitblutdruckmessung erbrachte Spitzenwerte von 191 zu 122 mm Hg.
Der Arzt verschrieb mir Azetylsalizylsäure (ASS) gegen die Verklebungsgefahr der Blutplättchen und einen ACE-Hemmer gegen den Bluthochdruck. Die
erhöhten Harnsäurewerte sollten mit einem Urostatikum gesenkt werden. Unter diesen Medikamenten verschwanden die Schmerzen von einem auf den anderen Tag und der Blutdruck stabilisierte sich sehr schnell bei 125 zu 80 mm Hg. Bei der Nachuntersuchung waren alle Werte wieder im Normbereich – bis auf die Thrombozyten.
1. Welche Empfehlungen zur weiteren Behandlung und Diagnostik können Sie mir geben? 2. Muß ich auf längere Sicht bei der Einnahme der aufgeführten Medikamente mit Nebenwirkungen rechnen? 3. Habe ich Aussicht, daß sich auch die Thrombozytenwerte wieder normalisieren? 4. Stehen meine erhöhten Harnsäurewerte mit der Thrombozythämie in Zusammenhang?