Akute Sinusitis mit Pflanzenkraft kuriert
Aus der ärztlichen Praxis

Akute Sinusitis mit Pflanzenkraft kuriert

Dr. med. Karl-Heinz Friese

Der näselnde Tonfall war nicht zu überhören: Hartmut J. litt unter einer verstopften Nase. „Ich werde den Schnupfen dieses Jahr einfach nicht richtig los“, klagte er. „So hartnäckig war er noch nie. Wenn ich mir die Nase putzen muss, kommt dicker, gelber Schleim zum Vorschein und wenn ich mich bücke, denke ich, mir platzt der Schädel. Ich fühle mich wie zerschlagen. Das kommt aber vielleicht auch davon, dass ich Fieber habe.“

Behandlung hat Fortschritte gemacht

Diese Beschreibung genügt in der Regel schon, um eine akute Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) zu vermuten. Sie gehört zu einer der häufigsten Krankheiten in der HNO-Praxis. Die Behandlung hat sich in den letzten Jahren dramatisch gewandelt. Vor 40 Jahren führte man noch Kieferhöhlenspülungen durch, die oft schmerzhaft, absolut unnötig und im Extremfall sogar tödlich waren. Später wurden routinemäßig Antibiotika gegeben. Inzwischen weiß man, dass die Entzündung meist durch virale Erreger ausgelöst wird, gegen die Antibiotika nicht wirken. Die schulmedizinischen Leitlinien betonen heute ausdrücklich, dass sich nach antibiotischer Behandlung eine akute Sinusitis in eine chronische verwandeln kann. Das ist nachvollziehbar, wenn man sich vergegenwärtigt, dass durch die Antibiotika die Darmflora aus dem Gleichgewicht gebracht wird. Das Immunsystem wird geschwächt und kann den Viren nicht mehr adäquat begegnen, wodurch sich die Krankheit in die Länge zieht.

Häufig werden abschwellende Nasentropfen verordnet. Auch das sollte man kritisch hinterfragen. Durch die Entzündung wird die Nasenschleimhaut vermehrt durchblutet. Das behindert die Nasenatmung und ist sehr unangenehm. Die Tropfen schränken die Durchblutung wieder ein, wodurch sich aber die Versorgung des Gewebes und damit die Chance zur Ausheilung verschlechtert. Zusätzlich lähmt ein Stoff in den Nasentropfen (Benzalkoniumchlorid) die Flimmerhärchen, die Schadstoffe nach außen transportieren können. Ergänzend werden oft Schmerzmittel verabreicht. Sie senken alle mehr oder weniger das Fieber, was den Körper einer weiteren Waffe im Kampf gegen die Viren beraubt. Auch in den schulmedizinischen Leitlinien hat sich inzwischen durchgesetzt, dass eine Behandlung mit pflanzlichen Heilmitteln am günstigsten ist.

Nicht immer muss man etwas tun

Die akute Sinusitis heilt häufig von alleine aus, weshalb nicht immer eine Behandlung erforderlich ist. Manchmal – wie im Fall von Herrn J. – dauern die Beschwerden aber an. Dann kann die Erkrankung durch diverse Medikamente abgekürzt werden.

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Den Artikel zu dieser redaktionellen Einleitung finden Sie in der Naturarzt-Druckausgabe 2/2018