Als Ende der 1980er Jahre das „trockene Auge“ erstmals als eigenständige Erkrankung beschrieben wurde, konnte noch keiner ahnen, dass heute vermutlich 60 bis 70 Prozent der über 40-Jährigen daran leiden. Das trockene Auge ruft eine Vielzahl unterschiedlicher Beschwerden hervor. Da eine rein symptomorientierte Behandlung mit Tränenersatzmitteln nur lindernd wirkt, lohnt sich der Blick auf über das Auge hinausreichende Ursachen und deren Therapie.
Ursprünglich verstand man das trockene Auge als Folge einer zu geringen oder fehlerhaften Tränenproduktion oder eines anatomischen Problems, z. B. bei Lidfehlstellungen, Narben etc. Heute wissen wir, dass es sich um eine vielschichtige Regulationsstörung handelt. Diese betrifft Stoffwechselvorgänge, entzündliche, allergische und immunologische Prozesse, hormonelle und psychische Auswirkungen sowie umweltbedingte Faktoren.
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