Seit ich in einer älteren Naturarzt-Ausgabe Ihren Artikel über die Vererbung des Blutdruckes gelesen habe (2/2006), vermute ich, dass ich einen genetisch bedingten Bluthochdruck habe. Ich bin gerade 64 Jahre alt geworden und mit 73 kg kein „schwerer Junge“. Ich bin sportlich sehr aktiv, habe das Sportabzeichen 28 Mal in Folge wiederholt und fahre täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit. Zudem bin ich leidenschaftlicher Nichtraucher und trinke pro Woche höchstens drei kleine Gläser Rotwein! Ich ernähre mich salzarm und überwiegend vegetarisch. Dennoch leide ich unter Bluthochdruck. Bei einer 24-Stunden-Messung stieg er bei Belastung auf 200 mm Hg. In der Ruhe lag er immerhin noch bei 160/85 mm Hg. Der Arzt verschrieb mir einen ACE-Hemmer. Ich konnte aber keine blutdrucksenkende Wirkung feststellen. Ich mühe mich mit allen Kräften und kämpfe doch wie Don Quichote gegen die Windmühlen.
In dem von Ihnen erwähnten Naturarzt-Artikel werden die Zusammenhänge zwischen Gewicht, Salzkonsum, Alkohol und seelischen Belastungen thematisiert. Die damaligen Empfehlungen haben unverändert Gültigkeit. Ich finde es immer wieder bedauerlich, wenn gesunde Menschen glauben, jeden Tag ein Glas Rotwein trinken zu müssen, um gesund zu bleiben. Gerade beim Bluthochdruck wissen wir heute, dass Alkohol zwar kurzfristig eine blutdrucksenkende, langfristig aber sogar eine blutdrucksteigernde Wirkung hat. Drei kleine Gläser Wein in der Woche sollten aber noch vertretbar sein.