Vor vier Jahren erlitt ich (70 J., männlich) einen „Zentralvenenverschluss im linken Auge“. Die Ursache war wohl ein stark vereiterter Backenzahn, der die Entzündungswerte im Blut stark erhöhte. Das Blut war verdickt (zu hoher Hämatokritwert) und wurde in der Klinik mit Infusionen und Aderlass verdünnt. Mein Hausarzt führte die blutverdünnende Therapie nach dem Klinikaufenthalt weiter – bis heute. Die Sehkraft meines linken Auges hat sich in den vergangenen vier Jahren nicht verbessert. Ich habe Angst, dass auch mein gesundes Auge Schaden nimmt, wenn ich mit der blutverdünnenden Therapie aufhöre. Vor drei Monaten stellten sich Knieprobleme ein. Kann das mit der Blutverdünnung zusammenhängen?
Ich bin erstaunt und gleichzeitig erfreut, dass man offenbar in der Universitätsaugenklinik dem Hämatokritwert so große Bedeutung beimisst, denn in der modernen Medizin wird er in aller Regel weitgehend vernachlässigt. Der Hämatokritwert gibt an, wieviel Prozent die festen Blutbestandteile – mengenmäßig vor allem rote Blutkörperchen – im Blut ausmachen. Je höher der Wert, desto dickflüssiger ist das Blut. Der Referenzwert liegt bei den meisten Laboren viel zu hoch, nämlich bei Männern bei bis zu 0,54, bei Frauen etwas niedriger. Aufgrund physiologischer Gegebenheiten sollten die Werte hingegen nicht über 0,42 liegen.