Notfallmäßig stellte ein Vater seine 9-jährige Tochter Sophie (Name geändert) in der Sprechstunde vor. „Vor ein paar Tagen kam es bei Sophie zu einem extremen Neurodermitis-Schub“, berichtete er. Das wurde sehr nüchtern erzählt, und das Mädchen saß ganz entspannt dabei, was den Eindruck erweckte, als sei alles halb so wild. Ein Infekt war vorher nicht aufgetreten, und es hatte keine Änderungen beim Essen oder Trinken gegeben. So war ich natürlich auf den Befund gespannt.
Ich habe selten so einen massiven Schub gesehen. Das Kind war vom Hals bis zu den Knöcheln feuerrot. Die Haut war schuppig, nässend, teils wieder krustig und verschorft. Zudem war sie flächig ekzematös befallen. Wir Hautärzte nennen solch einen Befund Erythrodermie.