Das Urkorn der Inkas: winzig, aber viel drin
Amarant

Das Urkorn der Inkas: winzig, aber viel drin

Dipl.-Biol. Susanne Kudicke

Amarant gehört zu den ältesten Nutzpflanzen der Menschheit, wie Samenfunde in Gräbern belegen. Archäologen datierten sie auf die Zeit um 6700 bis 5000 v. Chr. Bei den Azteken, Inkas und Mayas waren die Körner neben Quinoa und Mais ein Hauptnahrungsmittel. Die Pflanze gehört nicht wie die Getreidesorten zu den Gräsern, sondern zu den Fuchsschwanzgewächsen. Daher nennt man Amarant wie Buchweizen und Quinoa Pseudogetreide und wie diese ist er auch glutenfrei, d. h. er eignet sich für die Ernährung von Menschen mit Zöliakie und anderen Gluten-Unverträglichkeiten.

Im 16. Jahrhundert verboten die Spanier, auch wegen seiner Verwendung bei religiösen Ritualen, den Anbau von Amarant in Südamerika unter Androhung der Todesstrafe. Nach Aufhebung des Verbots blieb der Nutzen der Pflanze für Jahrhunderte fast völlig vergessen. Erst in den 1970er Jahren wurde der Anbau dort wieder gefördert. In Europa wurde Amarant durch den Naturkosthandel bekannt.

Die Winzlinge werden ähnlich zubereitet wie Reis oder Hirse. Die Körner wäscht man vor dem Kochen mit warmem Wasser, am besten in einem Haarsieb. Für die Zubereitung wird die zwei- bis dreifache Menge Wasser benötigt, etwa 30 Minuten Garzeit und 10 Min. zum Nachquellen. Amarant entfaltet beim Kochen seinen typisch nussigen Geruch. Dann isst man ihn im Müsli, als Grundlage in Salaten, in Gemüsepfannen oder als allgemeine Beilage. Der Naturkosthandel bietet Amarantkörner pur oder als Zutat (auch gepoppt) in Müslimischungen, Riegeln, Keksen oder auch Brot an.

Foto: bhofack2/panthermedia

Den Artikel zu dieser redaktionellen Einleitung finden Sie in der Naturarzt-Druckausgabe 2/2016