Echter Thymian (Thymus vulgaris)

Der Allrounder aus dem Kräuterbeet

Dipl.-Biol. Susanne Kudicke

Thymian ist eines der vielseitigsten Küchenkräuter, er darf vor allem in mediterranen Gerichten nicht fehlen. Besonders in der italienischen Küche harmoniert Thymian hervorragend mit den dort so wichtigen Zutaten wie Knoblauch, Oliven, Tomaten und Wein. Die Kräuter der Provence profitieren ebenfalls von seinem mediterranen Aroma, das auch nach längerem Kochen erhalten bleibt. Getrocknet würzt Thymian dreimal so intensiv wie frisch. Das Kraut passt zu fast allen Gerichten: in Gemüse wie Tomaten, Auberginen, Paprika und Zucchini, zu Hülsenfrüchten und Pilzen, zu Eierspeisen, Fisch, Pasteten, Wurstwaren, dunklen Braten und Wild. Fette Speisen, wie zum Beispiel Bratkartoffeln, werden übrigens mit Thymian besser verdaulich.

Thymian ist zwar ein Gewächs der mediterranen Klimazonen, seit dem Mittelalter bereichert er aber auch mitteleuropäische Kloster- und Hausgärten. Bereits Hildegard von Bingen und Albertus Magnus empfahlen Thymian als wertvolle Heilpflanze. Wer keinen Garten hat, kann ihn im Topf auf dem Balkon oder der Fensterbank kultivieren. Die rosa-weißen Blüten erscheinen von Juni bis September und verbreiten einen intensiven, charakteristischen Geruch. In unseren Breiten ist ein naher Verwandter heimisch, der wilde Feldthymian oder Quendel (Thymus serpyllum). Man kann ihn ebenfalls zum Würzen verwenden, aber er enthält weniger ätherische Öle, so dass Wirkung und Würzkraft geringer ausfallen.

Den Artikel zu dieser redaktionellen Einleitung finden Sie in der Naturarzt-Druckausgabe 5/2012