Vor drei Jahren entwickelte ich Hautprobleme an den Händen und im Gesicht. Sie wurden an den Händen als Lichen ruber planus und im Gesicht als Rosacea diagnostiziert. Seit zwei Monaten weiß ich von einem fünften Hautarzt, dass ich eine Dermatomyositis (siehe unten) habe. Nächste Woche wird abgeklärt, ob Tumore in meinem Körper wachsen, was bei dieser Erkrankung häufig vorkommt. Die Dermatomyositis wird seit sechs Wochen mit Methotrexat (MTX) behandelt, dazu mit Medikamenten zum Aufbau der Darmflora, sowie mit Zink und Eisen. Im Gesicht ist eine leichte Besserung erkennbar. Allerdings machen mir die Nebenwirkungen von MTX sehr zu schaffen, insbesondere der starke Haarausfall. Deshalb will ich MTX oder ähnliche Medikamente nicht mehr einnehmen. Können Sie eine alternative Therapie empfehlen?
Gehen wir von der endgültigen Diagnose einer Dermatomyositis, auch Lilakrankheit oder Wagner-Unverricht-Syndrom aus, so handelt es sich dabei um eine Muskelerkrankung, deren Ursache unklar ist. Sie gehört in die Gruppe der Bindegewebserkrankungen (Kollagenosen). Bei 50 Prozent der Dermatomyositiden stellt man parallel Tumoren fest, deshalb empfehlen die Kollegen Ihnen eine Tumorsuche in der Klinik. Diese können vor, nach oder zeitgleich mit den Hautreaktionen in Eierstöcken, Brust, Darm oder der Lymphe (Non-Hodgkin-Lymphom) auftreten, aber auch in Bronchien, Magen und Prostata.
Verbunden mit der Dermatomyositis ist oft ein Anstieg der Enzyme Kreatinkinase und LDH sowie des Leberwertes GOT. Für den eindeutigen Nachweis benötigt man eine Muskelbiopsie. Wird ein Tumor gefunden und entfernt, so verschwinden die Hauterscheinungen von alleine. Da ich kein Foto von Ihrem Gesicht und den Hauterscheinungen habe, kann ich mir auch kein Bild davon machen. Eine Knötchenflechte (Lichen ruber planus) zeigt in vielen Fällen eine spontane Abklingtendenz innerhalb von zwei Jahren. Sie wird oft durch Stress und Leberprobleme ausgelöst. Die Ursache der Kupferrose (Rosacea) ist weitgehend unklar. Manche Forscher vermuten als Auslöser eine Bakterieninfektion. Naturheilkundlich wird eine Beziehung zum Darm gesehen.