Man erkennt ihn schon am Geruch, den Bärlauch (Allium ursinum), der im Frühjahr wie ein Teppich aus glänzend grünen Blättern große Flächen im Wald bedeckt. Er riecht intensiv nach Lauch und outet sich damit als Mitglied der Gattung Allium, der auch Knoblauch, Schnittlauch und Zwiebel angehören. Die Pflanze ist in fast ganz Europa verbreitet. Sie bevorzugt schattige, feuchte und humusreiche Au- und Laubwälder vor allem im Süden Deutschlands. Im Norden steht der Bärlauch teilweise auf der Roten Liste gefährdeter Arten.
Bärlauch ist ein ausdauerndes, etwa 20 bis 30 Zentimeter hohes Kraut. Er blüht von April bis Mai mit weißen sternförmigen Blüten in einer Scheindolde. Zwei bis drei Monate nach dem Austrieb vergilben die Blätter. Trotz einer langen Keimdauer von zwei Jahren vermehrt sich Bärlauch schnell über die Zwiebeln und bildet so innerhalb weniger Jahre große Horste. Beim Anbau im Garten muss der Bestand daher gelegentlich eingedämmt werden.
Die Pflanze wird aber vor allem auch als Wildgemüse geschätzt. Erntezeit der Blätter ist März bis April, eventuell Mai. Unerfahrene Sammler könnten den Bärlauch mit den giftigen Blättern des Maiglöckchens, der Herbstzeitlose oder den meist ungefleckten jungen Blättern des Gefleckten Aronstabs verwechseln. Aber nur der Bärlauch riecht nach Knoblauch, wenn man an den Blättern reibt. Außerdem ist bei ihm die Blattunterseite matt, bei Maiglöckchen und Herbstzeitlosen glänzend. Die Blattnerven sind parallel angeordnet, beim Gefleckten Aronstab netzartig. Beim Sammeln sollte man jedoch sehr behutsam vorgehen: die Blätter vorsichtig einzeln abknipsen und nur so viele entnehmen, wie man benötigt. Bärlauch steht zwar nicht unter Naturschutz, darf aber nur für den Eigenbedarf gesammelt werden; die gewerbliche Nutzung größerer Bestände bedarf der behördlichen Genehmigung …