„Was ist in mir aus dem Gleichgewicht geraten?“ fragte sich Kerstin Chavent bereits während der schulmedizinischen Brustkrebsbehandlung. Sie interpretierte den Tumor als einen Versuch ihres Körpers, auf seine Weise mit ihr zu kommunizieren und ging auf die Suche nach den möglichen Ursachen ihrer Erkrankung. Sie fand sie in dem Verhältnis zu sich selber, im Ungleichgewicht zwischen Geben und Nehmen.
Im Sommer 2012 erhielt ich die Diagnose Brustkrebs – eine Woche vor meiner Hochzeit. Nun war auch ich betroffen – wie so viele andere. Zu groß sind die Schäden in unserer Umwelt, zu ungesund unsere Ernährung und Lebensweise. Mit einem Schlag wurde die Bedrohung auch meine Realität. Ohne großes Nachdenken begab ich mich in das Unausweichliche: Chemotherapie, Operation, Bestrahlung, Hormontherapie.
Aggressive Behandlungen sind der einzige Weg, den die konventionelle Medizin heute anbietet, ohne jedoch garantieren zu können, den Krebs damit zu heilen. Technisch wurde ich gut versorgt, doch in mir bohrte die Frage: Und dann? Wie geht es danach weiter? Wird mich die Angst vor dem Rückfall für den Rest meines Lebens begleiten? Ich begann zu recherchieren und holte mir Hilfe von Therapeuten, die Körper und Geist als Ganzes begreifen, unter anderem mit chinesischer Medizin und Osteo-pathie. Ich wollte verstehen, was in mir aus dem Gleichgewicht geraten war. Damit hatte ich den Anfang eines roten Fadens in der Hand und konnte beginnen, den Knoten in mir aufzulösen. Ich fühlte mich nicht mehr ohnmächtig den Behandlungen ausgesetzt, sondern konnte selber in Aktion treten. Von nun an basierte mein Heilungsprozess auf drei Säulen: Konventionelle Medizin, ganzheitlich arbeitende Therapien und mir selber.
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