Liebe Leserin, lieber Leser,
Naturheilkunde, wie wir sie heute verstehen, beinhaltet nicht nur eine möglichst gesundheitsbewusste Lebensweise und den Einsatz typischer Heilverfahren. Auch Fragen des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit spielen eine Rolle.
Beim Ausbau regenerativer Energien denkt man vor allem an Wind- und Sonnenkraft. Auf zwei Prozent der Flächen jedes Bundeslandes sollen Windräder aufgestellt werden. Im sonnenreicheren und windärmeren Süden ist vermutlich Photovoltaik (PV) die sinnvollere Lösung und bei Installation auf Hausdächern ohne zusätzlichen Flächenverbrauch möglich. Ich persönlich sehe weitere Vorteile von PV-Anlagen vor allem darin, dass Waldabholzungen und Infraschall vermieden und seltene Tierarten (z. B. Rotmilane, die es nur in Mitteleuropa gibt) nicht gefährdet werden.
Darüber hinaus stellt sich für mich die Frage, ob Wasserkraft wirklich ausgereizt ist. Könnte man durch modernere Turbinen und Generatoren bei bereits vorhandenen Laufwasserkraftwerken nicht eventuell noch einiges herausholen?
Am wichtigsten wäre jedoch – analog zum Urprinzip der hippokratischen Medizin („Eliminatio“ = „Weglassen“) – die Energieeinsparung. Sie ist im Grunde die einzige wirklich nachhaltige Form des Umgangs mit Energie. Dankenswerterweise hat die Bundesregierung sinnvolle Anregungen gegeben, zu denen jeder etwas beitragen kann: angefangen von wassersparenden Brauseköpfen und zeitlich etwas kürzerem Duschen über das Vermeiden von Stand-by-Schaltungen bei elektrischen Geräten, korrektes (Stoß-)Lüftverhalten, Kühl- und Gefrierschrank vielleicht nicht ganz so kalt einstellen, bis hin zum Tempolimit auf den Autobahnen, wobei Letzteres bislang noch nicht realisiert ist. Mit einigen wenig beeinträchtigenden Sparmaßnahmen könnten wir flugs 15 Prozent der Energie oder sogar mehr einsparen. Und selbst, wenn wir im Winter in 2 °C kühleren Räumen säßen – was ist das angesichts dessen, mit dem sich viele Menschen weltweit konfrontiert sehen?
In Krisenzeiten war es stets lohnenswert, auf Weltregionen zu blicken, in denen offenbar klug, innovativ, pragmatisch und vorausschauend gehandelt wird. Hier können vor allem Länder als Beispiele dienen, in denen Verzicht auf Symbolpolitik, Panikmache und den moralischen Zeigefinger geübt werden. Wenn Fragen zu Sicherheit, Migration, Klimawandel und Energieversorgung (diese Liste ließe sich fortsetzen) bei aller Brisanz und Wichtigkeit überlegt, sachlich und gelassen behandelt werden, wäre dies für alle nur von Vorteil.
Mit besten Grüßen