Viele Menschen wünschen sich in zwischenmenschlichen Beziehungen, dass sie einerseits sie selbst sein dürfen, sich aber andererseits mit anderen Menschen verbunden fühlen können. Dem stehen jedoch oft verinnerlichte Erwartungshaltungen unserer frühen Bezugspersonen, meist der Eltern, entgegen.
Heranwachsende lernen oft, dass sie eine Gegenleistung erbringen und die Ansprüche äußerer Autoritäten erfüllen müssen, um liebenswert zu sein. Wir verinnerlichen die elterlichen Botschaften als unbewusste Verhaltensregeln, so dass sie in unserem Erwachsensein wie eine automatisierte Steuerung unser Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen. Hierfür gibt es in der Psychotherapie den Begriff des „inneren Antreibers“. Dieser macht uns glauben, dass wir auch als Erwachsene möglichst brav, angepasst, fleißig, erfolgreich sein müssen, um liebenswert zu sein. Unsere Glaubenssätze lauten z. B., dass wir keine Fehler machen dürfen, perfekt sein oder es allen recht machen müssen, um angenommen zu werden
Im Laufe unseres Lebens kommt es allerdings zu Konflikten zwischen unseren eigentlichen Grundbedürfnissen und den unbarmherzigen Antreibern. Diese wirken sich stressverstärkend aus, da sie ständig mehr Leistung fordern. Diese innere Zerrissenheit führt dann oftmals in zwischenmenschliche Konflikte, hinterlässt das Gefühl, ständig getrieben zu sein und unter Daueranspannung zu stehen. Viele Menschen verlieren schließlich ihre innere Balance und landen im Burnout.
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