Bewusstsein

Wie die Gier zum Guten gereichen kann

Dr. phil. Christoph Quarch

Die Gier nach Profit, Macht oder Land ist heute allgegenwärtig. Sie zerstört Lebensräume, führt zu Emigration und löst Kriege aus. Nicht umsonst zählt die Habgier in der christlichen Religion zu den sieben Todsünden und im Buddhismus zu den drei Geistesgiften. Will man die Welt der Gegenwart verstehen, kommt man um das Thema „Gier“ nicht herum. Gutes Anschauungsmaterial bietet der Film „Wall Street“ (1987) von Oliver Stone. Darin hält der Finanzinvestor Gordon Gekko (gespielt von Michael Douglas) in einer Schlüsselszene eine … weiterlesen

Bewusstsein

Ein Besuch im Garten der Geduld

Verena Grein

„Alles kommt zur rechten Zeit, wenn die Menschen lernen würden zu warten“, formulierte der französische Schriftsteller Francois Rabelais im 15. Jahrhundert. Ein frommer Wunsch – bis heute, 600 Jahre später. Der Blick auf unsere schnelllebige Zeit zeigt: Wir haben die letzten Reste unserer Ausdauer verbraucht, oder – um mit Rabelais zu sprechen – das Warten gänzlich verlernt. Die Geduld ist eine vom Aussterben bedrohte Tugend. Unglücklicherweise. Denn in ihr steckt großes Potenzial. Ein Plädoyer für die Fähigkeit, einfach mal abwarten … weiterlesen

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Warmherzigkeit lernen und leben

Dr. med. Wolf-Jürgen Maurer, Facharzt für Allgemeinmedizin

Der Mensch ist ein soziales Wesen. Wir alle sehnen uns ein Leben lang danach, geliebt, gehört und verstanden sowie angenommen zu werden – so wie wir sind. Menschen wollen dazugehören. Die Hirnforschung zeigt, dass dies ein menschliches Grundbedürfnis ist. Die Neurowissenschaftlerin Naomi Eisenberger und ihre Kollegen fanden in Experimenten heraus, dass das Bedürfnis dazuzugehören so stark ist, dass der Schmerz ausgeschlossen zu sein – selbst von Fremden –, mit starken körperlichen Schmerzen vergleichbar ist. Menschen haben auch ein tiefes Bedürfnis, … weiterlesen

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Das Geräusch der Stille

Gilbert Dietrich

Wissen Sie, wie es sich anhört, wenn Schnee fällt? Wie Sommerwind im Gras klingt oder das Rauschen der Blätter im Herbstwald? Sehnen Sie sich auch nach richtiger Stille ohne menschliche Laute und Maschinengeräusche? Aber wo finden wir sie: Orte mit Abwesenheit von Lärm? Es ist unser Recht per Geburt, ruhig und ungestört den Lauten der Natur zu lauschen und ihnen den Sinn zu entnehmen, den sie uns erschließen. Gordon Hempton Orte, an denen wir für längere Zeit keinen Lärm hören, … weiterlesen

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Vom „Nutzen“ des Zeitmangels

Prof. Dr. rer. pol. Karlheinz A. Geißler

Noch nie hatten wir so viel Zeit wie heute: Maschinen nehmen uns viel Arbeit ab – auch zu Hause. Wir müssen für Lebensmittel weder jagen noch auf dem Feld arbeiten, und es gibt Verkehrsmittel, die uns rasch von einem Ort zum anderen transportieren. Die Digitalisierung soll für zusätzliche Bequemlichkeit sorgen, d. h. wir sparen viel Zeit. Und dennoch leiden wir paradoxerweise unter Zeitmangel. Zeit begegnet uns fast immer nur als knappe Frist, ist also gleichbedeutend mit Mangel. Da geht es uns … weiterlesen

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Grenzenlosigkeit: Traum oder Alptraum?

Dr. phil. Christoph Quarch

Ein großes Thema unserer Zeit heißt Grenzen. Wir fuhren ohne Grenzkontrollen durch Europa, die innerdeutsche Grenze fiel, die Grenze zwischen West und Ost wurde porös. Zugleich begann der Siegeszug des grenzenlosen Marktes und des Internets. Unendlich viele Daten, die in Echtzeit alle Grenzen überwinden, sowie grenzenlose Freiheit im virtuellen Raum. Vor 2500 Jahren sah man das Thema Grenze im alten Griechenland mit anderen Augen. Es bestand die feste Überzeugung, dass Grenzenlosigkeit und Grenzen einander bedürfen. Die grenzenlose Energie des Lebens … weiterlesen

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Das Leben ist keine Generalprobe

Dr. med. Wolf-Jürgen Maurer

Es ist schon seltsam: Wir leben oft so, als käme das Erhoffte, das Ersehnte später, vielleicht sogar viel später. Unsere Wirklichkeit ist dann das Warten auf das eigentliche Leben. Denn nur das Jetzt ist unsere Realität. Egal ob lustig oder traurig. Oft verhalten wir uns so, als wären Geld oder andere materielle Dinge das Allerwichtigste. Dann scheinen wir Schicksalsschläge zu brauchen, die uns ermahnen und gleichzeitig ermutigen, das Dasein doch schon jetzt, heute, und nicht erst morgen ernst zu nehmen. … weiterlesen

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Neugierig bleiben und viel entdecken

Dr. jur. Thomas Hartl

Neugier und Abenteuerlust sind die vielleicht wichtigsten Zutaten, um auch in fortgeschrittenem Alter geistig jung zu bleiben. Wir erhalten die Beweglichkeit unseres Gehirns und können wieder staunen. Nehmen wir diese Gelegenheit wahr, wird aus einem gleichförmigen, durchorganisierten Dasein eine Expedition ins pralle Leben. Starre Gewohnheiten brechen auf, wenn wir neugierig bleiben und die Lust auf Neues wiederentdecken. Endlich von der (mentalen) Leine gelassen, können wir uns erlauben, wieder unbekanntes, spannendes Terrain zu entdecken, mit offenen Augen durch die Welt zu … weiterlesen

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Wie Mut zur Einfachheit uns Freiheit schenkt

Christine Lang

Wer den Begriff Einfachheit hört, assoziiert häufig Schlagwörter wie „wenig Aufwand“, „unkompliziert“, „weniger ist mehr“ oder „bewusster leben“. Was verstehen Sie persönlich unter Einfachheit? Einfachheit ist ein natürliches Bedürfnis, das jeder Mensch in sich trägt. Sie ist eine Ressource, die entdeckt werden will. Zum Beispiel kann sie uns dabei helfen, der Mensch zu werden, der wir gerne sein möchten, indem wir einen Lebensstil der Bewusstheit pflegen. Es geht darum, wesentlich zu werden und das Leben gelassener zu genießen. Durch Klarheit … weiterlesen

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Im Spiel: Feier der Lebendigkeit

Dr. phil. Christoph Quarch

„Der Mensch“, notierte Friedrich Schiller einst, ist eigentlich „nur da ganz Mensch, wo er spielt“. Dieser ungewöhnliche Ausspruch des Dichters wird heute von der Hirnforschung bestätigt. Im Spiel können wir entfalten, was in uns steckt. Das starke Schiller-Wort überrascht und überzeugt zugleich: Es überrascht, weil es nicht die Vernunft, die Moral oder die Technik zur höchsten Qualität des Menschseins adelt, sondern etwas so Banales und Kindisches wie das Spiel. Und doch leuchtet es unmittelbar ein, weil jedermann weiß, welche Freude, … weiterlesen

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Vom Zeitnotstand zum Zeitwohlstand

Prof. Dr. rer. pol. Karlheinz A. Geißler

Zeit ist für uns in den allermeisten Fällen gleichbedeutend mit Zeitmangel. Wir tun zu viel und arbeiten über unsere Verhältnisse. Das maßlose Machen, das hektische Tun, das „Nie-genug-Haben“ vermindern unsere Lebensqualität und gefährden unsere Gesundheit. Es ist daher an der Zeit, den gewohnten Umgang mit der Zeit zu überprüfen. Geht es um Zeit und um deren Gestaltung und Organisation werden sich, wie Immanuel Kant behauptet hat, die Menschen die Glücksuche nicht ausreden lassen. Man muss ihm zustimmen, wenn man sich … weiterlesen

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Fünf Übungen zum besseren Zuhören

Ilona Koglin

„Wir verlernen das bewusste Zuhören“, meint der Sound-Experte Julian Treasure. Das ist schlimmer, als es vielleicht klingt. Bewusst und gekonnt zuhören, ist nämlich die Voraussetzung für Verständnis. Verstehen wiederum die Basis für Empathie, Kreativität und letztlich auch Frieden. Streit, unauflösliche Konflikte, ja sogar Kriege können nur entstehen, weil sich zwei (Partner, Gruppen, Länder) nicht mehr zuhören und folglich auch nicht mehr verstehen. Wer „Momo“ von Michael Ende kennt, weiß wovon die Rede ist. Momo kann zuhören. Die Menschen öffnen sich, … weiterlesen

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Fragen Sie sich: Tut mir das gut?

Dr. jur. Thomas Hartl

Gehören Sie auch zu den netten, den wirklich lieben, vielleicht sogar zu lieben Mitmenschen? Sind Sie zuvorkommend, stehen immer mit Rat und Tat zur Seite, lächeln freundlich, bringen kaum ein „Nein“ über die Lippen und können Dank und Lob schwer annehmen? Dann sollten Sie sich fragen: „Tut mir das gut?“ Es ist nichts dagegen einzuwenden, sein Leben unter das Motto „Liebe deinen Nächsten“ zu stellen, doch es besteht die Gefahr, dass man dabei eigene Grenzen überschreitet. Die Folge: Die Gesundheit … weiterlesen

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Kreatives Altern – früh vorbereiten

Marianne Porsche-Rohrer, Apothekerin

Viele Menschen möchten zwar ein hohes Alter erreichen, haben aber gleichzeitig Angst vor Krankheiten und Gedächtnisverlust. Genetische Voraussetzungen sowie die Art der Lebensführung sind zweifellos mitbestimmende Faktoren wie wir das Alter erleben werden. Wer frühzeitig vorsorgt, hat es daher später leichter. Zwischen Jugend und Alter liegt eine mehrere Jahrzehnte umfassende Zeitspanne, und wir sollten grundsätzlich bestrebt sein, jede Lebensphase vielseitig und interessant zu gestalten, um davon jederzeit und besonders im Alter profitieren zu können. Gerade in jungen und mittleren Jahren, … weiterlesen

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Das Leben ist ein Gespräch

Dr. phil. Christoph Quarch

Wer wünschte sich nicht ein erfülltes Leben – ein Leben, zu dem man „Ja“ sagen, das man gutheißen kann; ein Leben, das unser eigenes ist, weil wir uns in ihm gefunden oder gar verwirklicht haben? Viele Menschen sehnen sich danach, so zu leben, dass sie am Ende ihrer Tage sagen können: „Ja, das war mein Leben – das war Ich“? Wer wollte nicht gerne er selbst sein? Es fragt sich nur, was das bedeutet. Im alten Heiligtum zu Delphi grüßte … weiterlesen

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Mit Großzügigkeit die Welt verbessern

Ilona Koglin

Großzügigkeit ist in einer Welt, die auf Konkurrenz und Gewinnsteigerung ausgerichtet ist, eine wichtige und wirksame Methode, die Welt zu verbessern. Denn meistens haben wir Angst, es könnte nicht genug für uns übrig bleiben. Der Philosoph und Computer-Wissenschaftler Nipun Mehta wagte gemeinsam mit vier Kollegen ein Experiment und gründete die Organisation ServiceSpace: eine Internet-Plattform, auf der sie Anregungen geben, wie man Großzügigkeit praktizieren kann, sowie entsprechende Projekte vorstellen. Wer sich der Unterdrückung, Ausbeutung und Ungerechtigkeit bewusst ist, die gegenüber Menschen, … weiterlesen

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(Krebs-)Krankheit als Botschaft

Kerstin Chavent

Ob wir krank werden oder nicht, scheint nicht allein daran zu liegen, wie wir uns ernähren und wieviel Sport wir treiben. Große Bedeutung hat das Verhältnis zu uns selbst sowie die Art und Weise, wie wir mit dem Leben umgehen. Setzen wir uns einen Moment und spüren einmal in uns hinein. Was spüren wir? Unseren Herzschlag, unseren Atem? Den Kontakt unseres Körpers mit der Sitzfläche? Die Luft um uns herum? Unseren Magen? Spätestens hier endet unsere Wahrnehmung. Es sei denn, … weiterlesen

Bewusstsein

Achten Sie auf die Bilanz Ihres Gefühlskontos

Dr. med. Wolf-Jürgen Maurer

Soziale Systeme funktionieren nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit. Wir leisten etwas und bekommen etwas dafür: nicht nur Geld, sondern auch Anerkennung, Wertschätzung, Lob und Dankbarkeit. Bleibt die Gegenleistung aus, steht unser Gefühlskonto im Minus. Menschen möchten in ihrem Leben die Erfahrung machen, dass das eigene Tun etwas bewirkt und soziale Beachtung findet, und dass der Aufwand in einem angemessenen Verhältnis zum erzielten Erfolg steht. Der Depressionsforscher Martin Seligman konnte in seinen Experimenten zur gelernten Hilflosigkeit nachweisen, dass sowohl Tiere als … weiterlesen

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Warum wir Emotionen brauchen

Markus Hornung

Sachlichkeit ist das Credo unserer Zeit. Emotionen haben in unserer rationalen Welt oft keinen Platz. Wenn wir jedoch Menschen aktivieren, motivieren und begeistern wollen, helfen nur echte Gefühle. Hier sind acht gute Gründe, warum Sie sich intensiv mit Emotionen beschäftigen sollten. Psychologie, kognitive Neurowissenschaften, Soziologie und Philosophie gelangen übereinstimmend zu dem Schluss, dass wir nur wirkungsvoll und glaubhaft kommunizieren können, wenn wir Emotionen als Signale einsetzen. Außerdem ist unser Gehirn ohne Unterstützung seiner emotionalen Zentren – insbesondere des limbischen Systems … weiterlesen

Bewusstsein

Nehmen Sie sich selbst wichtig!

Johanna Zielinski

Der Schriftsteller Hermann Hesse schrieb: „Man hat nur Angst, wenn man mit sich selber nicht einig ist“. Dass jemand schlecht über sich selbst denkt, kommt allerdings häufig vor. Doch wer sich selbst gegenüber eine wohlwollende, mitfühlende, nachsichtige und verzeihende Haltung einnehmen kann, leidet seltener unter Ängsten, Depressionen und Stress. Bereits in frühester Kindheit werden die wesentlichen Grundlagen dafür gelegt, wie wir uns selbst und anderen begegnen. Im günstigsten Fall haben wir erlebt, dass wir so sein dürfen wie wir sind. … weiterlesen

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