Wie wär’s mit einer Dummköpfe-Steuer?

Liebe Leserin, lieber Leser, in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen mit Reformbedarf kennen Politiker aller Parteien offenbar nur eine Devise: „Mehr Geld ist nötig!“ Da zum Sparen unfähig, besteht die Alternative in „Einnahmeverbesserungen“ – eine verlogene Umschreibung für Abzocke des Bürgers durch Steuern und Abgaben. Betrachten wir beispielhaft nur zwei Sektoren: Bildungs- und Gesundheitspolitik. Seit der Pisa-Studie wissen wir, Deutschland rangiert auch auf diesem Gebiet nur noch in der unteren Tabellenhälfte. Wem die Zukunft der Kinder und damit des ganzen Landes … weiterlesen

Gesundheit – der Markt der Zukunft?

Liebe Leserin, lieber Leser, seit geraumer Zeit prognostizieren Wirtschaftsfachleute dem Gesundheitsmarkt in den nächsten Jahren und Jahrzehnten einen ungeahnten Boom. Danach durchläuft die Wirtschaftsgeschichte verschiedene zyklische Phasen, in denen jeweils eine bestimmte Sparte besonders boomt. War in den 80er und 90er Jahren die Elektrotechnik im Vordergrund, entwickelte sich in den letzten Jahren besonders die Informationstechnologie. Zukünftig soll also der Gesundheitsmarkt den großen Aufschwung erleben. Gesundheit betrifft ein „immerwährendes Grundbedürfnis“ des Menschen. Das prognostizierte Wachstum soll sich nicht nur auf die … weiterlesen

Als hätten wir es nicht schon geahnt…

Liebe Leserin, lieber Leser, nicht, daß die neuesten Erkenntnisse über mögliche Risiken der Hormonbehandlung ein Anlaß für Schadenfreude wären. Es ist noch nicht lange her, da behaupteten Gynäkologen mit nachdrücklicher Vehemenz – ich habe es persönlich gehört und erlebt –, keine Hormone in den Wechseljahren zu geben, sei „unterlassene Hilfeleistung“ oder ein „Kunstfehler“, der den „Tatbestand der groben Fahrlässigkeit“ erfülle. Ein weiteres Statement einer Gynäkologin lautete: Sich gegen Hormone auszusprechen, heißt gegen die Natur zu sein, da Hormone „natürlich“ sind! … weiterlesen

Naturheilkunde im Kommen – aber wo?

Liebe Leserin, lieber Leser, Untersuchungen des Institutes für Demoskopie in Allensbach liefern in bezug auf die Naturheilkunde beständig gute Werte: Seit Jahren äußern sich rund 80 Prozent der Bevölkerung „positiv“ über Naturheilverfahren oder empfinden bei diesem Begriff spontane Sympathie. Was die Verankerung der Naturheilkunde im Gesundheitswesen anbelangt, sieht es dagegen völlig anders aus. Der „Expertenkreis Naturmedizin“, ein Arbeitskreis von Wissenschaftlern und Ärzten, konnte in einer Umfrage unter 36 deutschen Universitäten mit medizinischer Fakultät herausfinden, daß lediglich zwei über einen Lehrstuhl … weiterlesen

Spaziergänge in der Brandungszone

Liebe Leserin, lieber Leser, die finanzielle Klemme der Krankenkassen liegt nicht an mangelnden Einnahmen, wie Politiker und Funktionäre behaupten, sondern daran, daß viel zu viel Geld durch unsinnige Therapien, Doppelt- und Dreifachuntersuchungen und in den Verwaltungen der Krankenkassen versickert. Wo die Ressourcen begrenzt sind, der Bedarf aber unendlich ist, muß gespart werden. Es muß auf den Prüfstand, welche medizinischen Leistungen in Zukunft durch die gesetzliche Krankenkasse abgedeckt sein können und welche nicht. Mir fällt auf, daß gerade bei älteren Menschen … weiterlesen

Der Gesundheitsmarkt – ein Narrenschiff

Liebe Leserin, lieber Leser, es ist gut, daß immer mehr Menschen Interesse an Fragen der Gesundheit zeigen. Und es ist ebenfalls positiv, daß sie nicht nur ergeben für bare Münze nehmen, was Mediziner sagen. Auf dieser Basis entwickelte sich in den letzten beiden Jahrzehnten ein Markt für Selbstbehandlungen. Dementsprechend nahm die Zahl der „Anbieter“ gewaltig zu. Seit einigen Jahren fallen Angebote auf, die brauchbaren Hausmitteln, exotischen Pflanzen oder angeblichen apparativen Neuentwicklungen sagenhafte Heilwirkungen gegen alles und jedes zuschreiben. Die Werbestrategen … weiterlesen

Nicht immer hilft der letzte Schrei

Liebe Leserin, lieber Leser, immer wieder begegnen mir Patienten, die beim „Spezialisten“ waren, um ihren erhöhten Blutdruck behandeln zu lassen. Der hatte ihnen ein Arzneimittel verordnet, zum Beispiel einen sogenannten AT-1-Kanal-Rezeptorenblocker oder ACE-Hemmer mit der Bemerkung, dies sei ein besonders gutes Präparat, weil es das neueste auf dem Markt sei. Ähnlich argumentierte kürzlich ein Medizintheoretiker „vom grünen Tisch“ mit seiner Forderung, die Ärzte sollten endlich mehr innovative Pharmaka einsetzen, dann könnte nachhaltig Geld gespart werden. Nun mag es zutreffen, daß … weiterlesen

Ewige Weisheiten statt Theoretiker-Terror

Liebe Leserin, lieber Leser, schlägt man x-beliebige Illustrierte auf, wird garantiert über einen neuen Renner auf dem Gesundheitssektor berichtet. Wenn irgendein Forscher in den USA entdeckt hat, Walnüsse seien gut für Haut, Haare und Nägel und obendrein vorteilhaft für die Potenz, ist das der große Aufmacher. Kommt ein cleverer Macher auf die Idee, eine tropische Frucht im neuen Gewand als „Drink“ oder „Dragee“ als Allheilmittel darzubieten, stürzen sich Medien wie Verbraucher darauf, und man hat das Gefühl, die Menschheit sei … weiterlesen

Wirksames „Teufelszeug“

Liebe Leserin, lieber Leser, die moderne Orthopädie vermag auf dem chirurgischen Sektor ausgezeichnete Erfolge zustande zu bringen. Wo früher Knochenbrüche durch Gipsen oft mehr schlecht als recht zusammenheilten, werden heute durch sogenannte „Osteosyntheseverfahren“, also den Einsatz von Platten, Schrauben und Drähten, hervorragende Heilergebnisse erzielt. Statt Knochenbrüche wochenlang ruhigzustellen, sind diese sofort „übungsstabil“. Das heißt, der Patient kann unmittelbar nach der Operation beginnen, die betroffene Extremität zu trainieren. Dies beugt Muskel- und Knochenabbau vor, fördert die Knochenheilung und verhindert obendrein Thrombosebildungen. … weiterlesen

Helfen Sie sich selbst!

Helfen Sie sich selbst!

Liebe Leserin, lieber Leser, öffnete ich zu Beginn der Studentenzeit die Motorhaube eines Autos, lag ein Buch mit sieben Siegeln vor mir. Kaum ein Aggregat konnte ich richtig zuordnen, wußte allenfalls, wo der Motor war. Recht bald ärgerte mich diese völlige Hilflosigkeit und ich beschloß, mich sachkundig zu machen. Ich besorgte mir aus einer „Do it yourself“-Reihe ein Buch mit dem Titel „Jetzt helfe ich mir selbst“. Tatsächlich begann ich, nach Anleitung die eine oder andere Wartung durchzuführen, vom Schmieren … weiterlesen

Standhaft wie der Wacholder

Liebe Leserin, lieber Leser, allerorten ist zu hören, die Welt habe sich seit dem 11. September verändert. Schaltet man den Fernseher ein, diskutieren überall sogenannte Experten, warum, weshalb, wieso das Unvorstellbare geschehen konnte, und verfügen selbstverständlich über zahlreiche Rezepte, was jetzt zu tun sei und was nicht. Kein Zweifel, es hat sich etwas verändert, und zwar unter dem Strich nicht einmal zum Schlechten. Über Jahre und Jahrzehnte waren das öffentliche Leben und weite Teile der Politik hierzulande von einem beträchtlichen … weiterlesen

Naturheilkunde wirklich für alle?

Liebe Leserin, lieber Leser, man steige am besten an einem Freitag oder Sonntag in einen x-beliebigen Fernzug der Deutschen Brems- und Betriebsstörungs AG (DB) (so nenne ich die Deutsche Bahn wegen ihrer ständigen Pannen und Fehlplanungen). Am besten nutzt man einen Raucherwagen, um die gesuchte Spezies anzutreffen: zwischen 35 und 55, überwiegend männlich. Oft verquollenes Gesicht. Schon am Vormittag wird Bierdose um Bierdose geleert, zwischendrin geraucht. Reist eine solche Person einzeln, gibt sie meist über Stunden außer Schluck-, Saug- und … weiterlesen

Ananas und Klima-Anlagen

Liebe Leserin, lieber Leser, naht der Herbst stellt sich für viele Menschen das Problem einer möglichst natürlichen Stimulation des Immunsystems. Schulmedizinisch begegnet man der Frage, welche Maßnahmen für das Abwehrsystem sinnvoll seien, oft mit Achselzucken oder antwortet gar, bei „gesunder Mischkost“ und normalen Blutwerten sei eine zusätzliche Immunstimulation überflüssig. Empfehlenswert seien höchstens regelmäßige Grippe-Impfungen und neuerdings auch Impfungen gegen spezielle Formen von Lungenentzündungen, die durch Pneumokokken ausgelöst werden. Tatsächlich schwören Patienten auf unterschiedliche Strategien. Manchen helfen sogenannte „Enzymkuren“ mit dem … weiterlesen

Kampf dem Krebs – mitten im Stau

Liebe Leserin, lieber Leser, ich würde gern über einen substantiellen Durchbruch in der Krebsfrage berichten. Leider hat er sich bislang nicht eingestellt. Eine sehr ernüchternde Erkenntnis, wenn man sich an die Euphorie Anfang der 80er Jahre erinnert. Diverse Experten verkündeten seinerzeit, daß ein möglicherweise entscheidender Durchbruch auf dem Weg zur Heilung kurz bevorstünde. Wahrsagerinnen verrieten im Fernsehen und in der Zeitung, daß wohl 1983 das Krebsheilmittel schlechthin gefunden würde. Wir alle wissen, daß es nicht so kam, vermutlich weil die … weiterlesen

Östrogene – Kunstfehler von morgen?

Liebe Leserin, lieber Leser, Östrogene in den Wechseljahren? Natürlich, würde jeder gestandene Gynäkologe sagen. Denn: Östrogengaben verringern die Häufigkeit von Herzinfarkten, weil erhöhte Östrogenspiegel günstigere Blutfettwerte ermöglichen. Auch die Häufigkeit von Unterleibskrebs, besonders im Gebärmutterbereich, werde reduziert. Überhaupt, die Befindlichkeit der Frauen sei eine bessere: erhöhte Spannkraft, mehr Vitalität, „glattere Haut“ und bessere Fitneß bis ins höhere Lebensalter. Letzteres mag zutreffen. Eine wichtige Frage wird jedoch von den Befürwortern der Östrogentherapie konsequent unter den Teppich gekehrt: Könnte Brustkrebs unter Östrogengaben … weiterlesen

Mitrangeln in der Muppetshow

Liebe Leserin, lieber Leser, die Bundesgesundheitsministerin hat ihr Versprechen wahr gemacht: An einem runden Tisch sind die „Beteiligten“ des Gesundheitswesens zusammengekommen, um Vorschläge für dessen zukünftige Gestaltung zu machen. Die „Beteiligten“ sind: · Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, · Parl. Staatssekretärin Gudrun Schaich-Walch, · Staatssekretär Dr. Klaus Theo Schröder, · Dr. Hans Jürgen Ahrens (AOK Bundesverband), · Gregor Bornes (BAG der PatInnenstellen und –initiativen), · Ulla Derwein (ver.di), · Dr. Ursula Engelen-Kefer (Deutscher Gewerkschaftsbund), · Hans-Günter Friese (ABDA-Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände), · Ministerin … weiterlesen

Kamille? Nie gehört!

Liebe Leserin, lieber Leser, unter den immer weiter um sich greifenden Befindlichkeitsstörungen, bei denen sich keine spezielle Organdiagnose nachweisen läßt, nehmen Beschwerden des Verdauungstraktes breiten Raum ein. Besonders Reizdarmsyndrome, Blähbäuche, Sodbrennen sowie Druckgefühl im rechten Oberbauch bleiben in ihren eigentlichen Ursachen oft ungeklärt. Wenn schon nicht unterstellt wird, die Beschwerden seien „rein psychisch“, werden in der Regel symptomatische Therapien eingesetzt. In den vergangenen Jahren wurden gerne sogenannte „Motilitätsanreger“ verwendet. Dabei handelt es sich um Arzneien, die die Muskelwelle des Magen-Darm-Traktes … weiterlesen

Abheben mit Roßkastanie und Arnika

Liebe Leserin, lieber Leser, es gibt Krankheiten, deren Wahrscheinlichkeit aufzutreten davon abzuhängen scheint, wie intensiv das Thema in den Medien diskutiert wird. Alle Jahre erleben wir – meist kurz vor der Jahreswende – reißerische Berichte über heranrollende Grippe-Epidemien. Prompt nimmt die Zahl derjenigen zu, die übliche Erkältungssymptome und Zeichen eines grippalen Allgemeininfektes aufweisen. In den letzten Monaten ist nun urplötzlich – so scheint es wenigstens – eine ganz neue Erkrankung entstanden, die vor allem Flugreisende befällt: das sogenannte „Economy-Class“-Syndrom (siehe … weiterlesen

Tonnenballett und Deutscher Fußball

Liebe Leserin, lieber Leser, „Diät macht dick“, lautet ein durchaus zutreffender Buchtitel, der die Untauglichkeit sämtlicher, oft mit beträchtlichem Werbeaufwand angepriesenen „Wunderdiäten“ beschreibt. Nach erfolglosem Durchprobieren diverser derartiger Diäten geben viele Übergewichtige entnervt auf. Erlebten Sie doch stets, daß nach anfänglich rascher Gewichtsabnahme kein dauerhafter Effekt eintritt. Im Gegenteil: Oft kommt es zu einem Jojo-Effekt, der das Körpergewicht nach einigen Monaten auf neue Rekordhöhen schnellen läßt. „Sich akzeptieren wie man ist“, lautet ein Rat der Psychologie, der bei massivem Übergewicht … weiterlesen

Experten auf Irrwegen

Liebe Leserin, lieber Leser, wir hören, in der Informationsgesellschaft verdopple sich das Wissen in wenigen Jahren. Auch in der Medizin nehme das Wissen und damit der Fortschritt rasant zu. Mit dem Wissenszuwachs ist zwangsläufig eine extreme Spezialisierung des Wissens verbunden und teilweise auch notwendig. Bei allen Vorteilen, die das in Teilbereichen mit sich bringen mag, droht der Überblick verloren zu gehen – die Beachtung grundlegender immerwährender Wahrheiten, die gerade im größten Informationschaos Richtschnur sein können. In der Tageszeitung lese ich: … weiterlesen

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