Wer’s glaubt, wird selig oder: Sie können es nicht lassen …

Liebe Leserin, lieber Leser, Lebensmittelhersteller, Banken und Versicherungen – was haben sie heute gemeinsam? Sie versuchen, strengere gesetzliche Vorgaben dadurch zu erfüllen, dass sie den Verbraucher mit einem Wust an kleingedruckten Informationen „zumüllen“, die zwar formal der Rechtslage entsprechen, dem Kunden aber keinerlei Nutzen bieten, die er auch nicht versteht, bis er schließlich aufgibt und vieles über sich ergehen lässt: die nicht verständlichen Versicherungskonditionen mit diversen Hintertürchen, die üblichen Fondslangweiler, die die Banken empfehlen (natürlich „ganz uneigennützig“) oder die meist … weiterlesen

Bei Schnupfen und Husten auch ans Herz denken

Liebe Leserin, lieber Leser, zahlreiche „Tipps“ gegen Erkältungskrankheiten werden seit vielen Jahren in den Medien, vor allem zum Herbst und Winter hin, immer wieder aufs Neue beschrieben. Neben einer gewissen Abhärtung mit „viel frischer Luft“ wird oft Vitamin C in Form von Zitrusfrüchten empfohlen. In naturheilkundlichen Ratgebern finden zudem Wasseranwendungen („Hydrotherapie“) dazu Heilpflanzen wie Echinacea, Meerrettichwurzel, Kapuzinerkresse u. a. Erwähnung, je nachdem auch die Einnahme hilfreicher Mineralstoffe wie Zink. Die mikrobiologische Therapie mit gesunden Schleimhautbakterien bessert ebenfalls die Immunkräfte und … weiterlesen

Befund oder Befinden: Wonach richten wir uns?

Liebe Leserin, lieber Leser, Patientenbefinden und objektive Untersuchungsbefunde stimmen häufig nicht überein. Besonders bei Rücken- und Gelenkschmerzen ist das Phänomen verbreitet. Eine Untersuchung an Bundeswehrsoldaten vor einigen Jahren ergab, dass 40 % einen Bandscheibenvorfall hatten – ohne Beschwerden. Ähnliches gilt für Spinalkanalstenosen: Verengungen des Nervenkanals in der Wirbelsäule, sie werden für Rückenschmerzen verantwortlich gemacht. Eine heute nicht mehr existierende Spezialklinik in München wurde vor ein paar Jahren mit etlichen Prozessen überzogen, weil sie in großem Umfang derartige Befunde bei weitgehend … weiterlesen

54 – 74 – 90 – 14: Tut Herz und Seele gut …

Liebe Leserin, lieber Leser, 40 Tage nach dem Finale der Fußball-Weltmeisterschaft rollt der Ball wieder – in der Bundesliga. Die WM erscheint fast schon als Geschichte. Für mich stand jedoch nach dem Schlusspfiff im Maracanã-Stadion fest, dass ich mein nächstes Naturarzt-Geleitwort (das Augustheft war bereits in der Druckerei) dem Fußball widmen würde. Das Problem war nur: Wie lässt sich aus dem „neuen Vier-Gefühl“, wie es die auflagen- stärkste Zeitung Europas nannte, eine Brücke zum Thema Gesundheit schlagen? War es bislang … weiterlesen

Mehr Rationalismus statt Schwärmerei

Liebe Leserin, lieber Leser, die Beschäftigung mit der Geschichte der Medizin ist immer wieder lehrreich. Das, was heute als Außenseitermedizin gilt, war 2000 Jahre lang die an den Universitäten gelehrte Schulmedizin: Auf Basis der hippokratischen Medizin spielten Konzepte der Ausleitung und Entgiftung und des Ausgleichs eine wichtige Rolle, um Gesundheit zu erhalten und sie bei Krankheit wiederherzustellen. Solche Denkansätze werden in der modernen Schulmedizin weitgehend als „anachronistisch“ verachtet bzw. sind überhaupt nicht bekannt. In dieser Ausgabe stellen wir in unserer … weiterlesen

Vom Übergewicht zum Loslassen-Können

Liebe Leserin, lieber Leser, Ende Mai ging die Meldung durch die Medien, fast ein Drittel der Weltbevölkerung (2,1 Milliarden) sei übergewichtig. Die Gewichtszunahme betrifft mittlerweile die gesamte Welt, auch die Entwicklungsländer, und soll unabhängig vom sozialen Stand und Bildungsniveau sein. Zumindest diese Erkenntnis stünde im Widerspruch zu bisherigen Aussagen. Besonders stark ist die Zunahme der Übergewichtigen in Indien, China und auf der Arabischen Halbinsel. Und noch nie ist es einem Land oder einer Region gelungen, die Zahl der Übergewichtigen zu … weiterlesen

Wie wichtig ist (uns) der mündige Patient?

Liebe Leserin, lieber Leser, auf die Frage, warum es die Naturheilkunde mit der Anerkennung oft so schwer hat, werden meist die Pharmalobbyisten und die Ärzteschaft als Schuldige genannt. Mit Verlaub – aber das scheint mir weniger als die halbe Wahrheit. Ein Journalist sah das Problem auch darin, Naturheilkunde sei zu wenig „sexy“. Wahrscheinlich sieht die banale Realität meist so aus: Der „Normalbürger“ bevorzugt im Zweifelsfall den vordergründig bequemen Weg der Tablette oder des künstlichen Gelenks statt Lebensstiländerung mit gesünderer Ernährung … weiterlesen

Industriedenkmäler und lange Leitungen

Liebe Leserin, lieber Leser, der Begriff „Energiewende“ stammt aus den 1970er Jahren. Der erste Versuch, ihn umzusetzen, wurde im Jahr 2000 unternommen, als die damalige Bundesregierung den Atomausstieg (für 2022) und gleichzeitig eine beispiellose Förderung erneuerbarer Energien beschloss. Heute versteht man unter dem Begriff allerdings meist das, was unter dem Eindruck der Atomkatastrophe von Fukushima im März 2011 von der Bundeskanzlerin eingeläutet wurde. Drei Jahre danach hören wir dazu den immer gleichen Satz: Mittels neuer Überlandleitungen müsse der Windstrom „vom … weiterlesen

Wozu beschäftigen wir uns (noch) mit Naturheilkunde?

Liebe Leserin, lieber Leser, 2014 begehen wir das 125. Jubiläum des Deutschen Naturheilbundes (DNB). Wir gedenken seiner Geschichte, in besonderem Maße auch dem nicht immer einfachen Engagement vieler ehrenamtlicher Helfer. Denn nicht überall rennt man mit „Naturheilverfahren“ offene Türen ein. Der Begriff wird heute vor allem mit Vinzenz Prießnitz und seinen Nachfolgern in Verbindung gebracht. Eigentlich setzten aber auch schon die Asklepiaden im alten Griechenland Grundprinzipien der Naturheilkunde ein: „Wenn Du nicht bereit bist, Dein Leben zu ändern, kann Dir … weiterlesen

Kopfschmerzen von Expertenmeinung

Liebe Leserin, lieber Leser, auf die Frage, welche klinische Disziplin in der Medizin inhaltlich besonders weit von naturheilkundlichem Denken entfernt ist, fällt mir immer wieder ein Fachgebiet ein: die Neurologie, die sich mit Nerven und ihren Erkrankungen befasst. Nicht nur spielen die Krankheiten des zentralen Nervensystems oft in einer anderen Liga. Auch das gegenseitige Verständnis zwischen Neurologie und Naturheilkunde ist gering, wobei man zugeben muss, dass bei organisch-neurologischen Erkrankungen (z. B. Parkinson, Epilepsie, Nervenverletzungen als Folge von Unfällen etc.) die naturheilkundlichen … weiterlesen

Der Modezar und die Ordnungstherapie

Liebe Leserin, lieber Leser, vor einigen Wochen gestaltete ein bekannter Modeschöpfer die Sonntagsausgabe einer Wochenzeitung. Auf einer Seite formulierte er handschriftlich: „The best things in life are free“ (Die besten Dinge des Lebens sind kostenlos) – und listete dann fünf Punkte auf: 1. guter, fester Schlaf 2. Lesen 3. Sonne 4. Mondnacht im Süden 5. Zeit für sich selbst. Unschwer erkennen wir darin Grundprinzipien der klassischen Naturheilkunde, insbesondere die sogenannte Ordnungstherapie. Gleichwohl könnte man sich die Reihenfolge auch umgekehrt vorstellen. … weiterlesen

Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile

Liebe Leserin, lieber Leser, schaut man sich die Geschichte der Ernährungswissenschaft über die vergangenen Jahrzehnte an – es ist auch die Geschichte diverser Irrtümer und Kehrtwendungen. Ballaststoffe wurden Anfang der 1980er Jahre oft noch als unerheblich eingestuft. Später erkannte man, sie regulieren nicht nur die Verdauung, sondern spielen auch eine wichtige Rolle für den Stoffwechsel. Immer wieder galt Fett aufgrund seiner Kalorienzahl als Hauptdickmacher. Die Empfehlung zu einer fettarmen Kost ist bis heute anzutreffen. Dabei zeigen Studien und auch die … weiterlesen

Transparenz kann vielerorts sinnvoll sein

Liebe Leserin, lieber Leser, derzeit überschlagen sich die unterschiedlichsten Personen im öffentlichen Leben mit Forderungen nach mehr Transparenz im Steuerrecht. Ich wünsche mir auch in vielen anderen Bereichen Transparenz: Bei jeder E-Mail-Adresse sollte erkennbar sein, wer dahinter steht. Dann wäre es nicht mehr möglich, denunziatorisch Menschen an den Pranger zu stellen, sogenannte „Shitstorms“ zu entfachen und manche Menschen psychologisch zugrunde zu richten, wie das beispielsweise mit Lehrern geschieht – skandalöserweise auch noch juristisch gedeckt. Transparenz wäre wünschenswert auch bei Körperschaften … weiterlesen

Informieren und mitdenken – als Verbraucher und Patient

Liebe Leserin, lieber Leser, das Thema wäre schon im vorigen Monat aktuell gewesen: Lebensmittelskandal – der soundsovielte. Wenn das Thema in den Medien auftauchte, gab es bei mir zunehmend nur noch eine Reaktion: die Zeitung umblättern, das Radio ab- und den Fernseher umschalten. Man kann es nicht mehr hören … Höhnisch könnte man sogar noch sagen: Warum regen sich die Leute eigentlich auf? Pferdefleisch stammt wenigstens aus halbwegs artgerechter Tierhaltung und niemand ist vergiftet worden. Gifte wurden dann wieder bei Bio-Eiern … weiterlesen

Energiewende – ein Dauerbrenner

Liebe Leserin, lieber Leser, zwei Jahre nach der Atomkatastrophe von Fukushima erinnern wir uns an die dramatischen Ereignisse – und welche Wellen sie in Deutschland schlugen. Seitdem ist der Begriff „Energiewende“ ein Dauerthema. Wie alle Großprojekte scheint auch dieses in einem Durcheinander aus Regelungen, Interessen und Subventionen erheblich schwieriger realisierbar zu sein als gedacht. Wir können allerdings feststellen: Die Lichter sind trotz aller Unkenrufe nicht ausgegangen. Es scheint nicht nur ausreichend Strom da zu sein, sondern die Strompreise sind an … weiterlesen

Urbedürfnisse und wie wir ihnen dienen

Liebe Leserin, lieber Leser, der frühere Ordinarius für innere Medizin und Naturheilkunde in Frankfurt, Professor Karl Pirlet (1920–2010, siehe „Heilkraft unserer Natur“ in Naturarzt 4/2007) formulierte einst: „Naturgemäß ist nur diejenige Medizin, die der Natur des einzelnen Menschen gemäß ist.“ Eine einfache Aussage, die aber hohen Wahrheitsgehalt hat und an die wir uns auch in der Naturheilkunde viel zu selten halten. Denken wir nur an pauschale Ernährungsempfehlungen, die – ausschließlich auf Inhaltsstoffen basierend – sich nicht um die individuelle Bekömmlichkeit … weiterlesen

Wie wichtig ist uns Prävention wirklich?

Liebe Leserin, lieber Leser, die Bundesregierung will die Prävention voranbringen. Die Koalition hat sich auf eine „Strategie“ geeinigt: Der Hausarzt soll zum Präventionslotsen und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zur Präventionszentrale werden. Schön und gut, könnte man sagen. Vorbeugung alias „Prävention“ – wer findet das nicht wichtig? Die Vorbeugung vor Erkrankungen wäre „volkswirtschaftlich“ weit günstiger als die zum Teil aufwendige Behandlung bereits eingetretener Erkrankungen. Wer das in Sonntagsreden darlegt, erhält regelmäßig Applaus. Am Montagmorgen sieht die Welt jedoch schon wieder … weiterlesen

Jenseits des Maya-Kalenders

Liebe Leserin, lieber Leser, im Bereich der „Alternativmedizin“ begegnen einem derzeit einige Pessimisten, die das Ende eines Maya-Kalenders als Weltuntergang am 21. Dezember interpretieren oder sich in ähnlicher Weise auf Nostradamus beziehen. Ich traue mich vorherzusagen: Es wird auch nach Ablauf des Maya-Kalenders weitergehen, allerdings – wenn man die Weltlage betrachtet – an vielen Stellen wie in den letzten Jahren mit erheblichen Schwierigkeiten. Was Deutschland betrifft, so erwarte ich: Stagnation, tendenziell Deflation und Weiterjammern auf hohem Niveau – wenn es … weiterlesen

Ein Triumph der Eindimensionalität

Liebe Leserin, lieber Leser, in einer großen Tageszeitung regten sich Anfang Oktober zwei Journalisten über das „Einsickern von Esoterikern in die deutschen Universitäten“ auf. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sollen demnach an rund 18 Universitäten „Wünschelrutengänger, Homöopathen, Anthroposophen und Anhänger diverser asiatischer Aberglauben auf die Studenten losgelassen werden“. Demnach werden „bald ganze Universitäten Humbug statt Wissenschaft lehren“. Im Weiteren wird von der „Hartnäckigkeit von Anhängern geschlossener Glaubenssysteme“ gesprochen. Die Krönung des Ganzen sei die Gründung einer europäischen Hochschule für … weiterlesen

Pendeln soll krank machen …

Liebe Leserin, lieber Leser, es gibt amüsante Missverständnisse. Vor kurzem las ich im Videotext eines Fernsehprogramms die Schlagzeile: „Intensives Pendeln macht krank“. Ob Sie es glauben oder nicht: Ich dachte dabei an Therapeuten, die das Pendeln zum Herausfinden einer möglichst optimalen Therapie oder zum Erhärten einer Diagnose einsetzen. Völlig abwegig wäre diese Formulierung nicht einmal gewesen, denn manche glauben ja, Pendeln mache Kernspintomographien und andere moderne Diagnostik überflüssig, und man könne die Frage einer ernsten Erkrankung auch durch Pendeln beantworten. … weiterlesen

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