So hilft Naturheilkunde I: Erfahrungen eines Arztes

Der Mensch gehört in den Mittelpunkt der Medizin

Christian W. Engelbert, Arzt

„Mit kleinen Wehwehchen und Befindlichkeitsstörungen kann man sich getrost einmal der sanften Medizin anvertrauen. Tritt dagegen eine ernste oder gar eine seltene Erkrankung auf, ist der Weg zum Spezialisten unvermeidlich.“ Dies glauben nicht nur eingefleischte Schulmediziner, sondern auch zahlreiche naturheilkundlich orientierte Patienten. Doch Naturheilkunde kann bei „richtigen Erkrankungen“ einiges erreichen, sofern sie mit Verstand und Erfahrung angewandt wird.

Therapie mit Hilfe des Unterbewusstseins

Mit Hypnose gegen Schmerz und Angst

Dr. med. Werner Frase

Hypnose? „Lieber nicht, da bin ich ja absolut hilf- oder gar bewusstlos und manipulierbar. Wer weiß, was da mit mir passiert, ohne dass ich mich wehren kann! Es soll ja sogar Missbrauch bis hin zu Verbrechen in Hypnose geben!“ So oder so ähnlich lauten Vorurteile gegenüber der Hypnose. Dabei stellt die therapeutisch angewandte Hypnose eine bei vielen Erkrankungen überaus wirksame und zudem vollkommen ungefährliche Behandlung dar.

Colon-Hydro-Therapie

Effektive Darmspülung wirkt auf den ganzen Körper

Dr. med. Rainer Matejka

Chronische Krankheiten lassen sich oft erst heilen, wenn auch der Darm mitbehandelt wird. Als eine der ersten Maßnahmen steht in der Naturheilkunde daher häufig die gründliche Darmspülung auf dem Programm, die bereits vor Jahrtausenden wesentlicher Bestandteil medizinischer Behandlungen war. Eine moderne und sehr effektive Form der Darmreinigung ist die Colon-Hydro-Therapie.

Selbsthilfe bei Darmträgheit

Einlauf bringt den Darm in Schwung

Dr. med. Mattias Tschannen

Nicht nur im Krankenhaus gelten Einläufe als effiziente Methode der Darmentleerung, z. B. vor manchen operativen Eingriffen und bei Verstopfung. Dort werden sie in der Regel vom Pflegepersonal durchgeführt. Ein Einlauf hilft aber auch zu Hause bei trägem Darm und wird zur regelmäßigen Darmreinigung beim Fasten empfohlen. So mancher scheut sich jedoch, diese „Prozedur“ an sich selbst durchzuführen. Dabei ist es mit den modernen Einlaufgeräten ganz einfach – und im Gegensatz zu Abführmitteln weiß man, wann der Einlauf wirkt.

Sodbrennen

Die Verdauung beginnt im Mund

Prof. Dr. med. Peter W. Gündling

Es ist der sprichwörtliche Dauerbrenner unter den Erkrankungen: Sodbrennen, bei dem es zu einem Reflux (Rückfluss) des sauren Magen­inhaltes in die Speiseröhre kommt. Dagegen ­werden standardmäßig Säureblocker verordnet. Und das oft auf Dauer – nach der Devise: ­ „Da kann man nichts machen“. Man kann schon: Mit einfachen naturheilkundlichen ­Maßnahmen lässt sich meist eine rasche Bes­serung und sogar vollkommene Beschwerdefreiheit erzielen.

Energie und Schutz für die Zelle

Wundermittel Q10?

Dr. med. Volker Schmiedel

Q10 – immer häufiger findet man den Wirkstoff prominent auf Verpackungen, Tiegeln und Tuben. Nahrungsergänzungsmittel enthalten die Substanz, weil sie Erschöpfung lindern und die Vitalität zurückbringen soll. In Anti-Aging-Mitteln aller Art wird Q10, das unsere Zellen schützt und deren Energie-Stoffwechsel am Laufen hält, als Wunderwaffe schlechthin gehandelt. Kaum eine Anti-Falten-Creme kommt ­ohne die Substanz aus. Kann der vitaminähnliche Stoff die Versprechungen halten?

Bei Krämpfen, Kopfschmerzen, Nervosität

Mit Magnesium für Entspannung sorgen

Hans-Heinrich Jörgensen, Heilpraktiker

Bekommen Pflanzen zu wenig Magnesium, verwelken sie. Ganz so dramatisch sind die Wirkungen eines Mangels beim Menschen zwar nicht. ­Dennoch lohnt es sich, unter anderem bei Kopfschmerzen, Krämpfen und Koliken, aber auch bei Nervosität und Herzstolpern an Magnesium zu denken. Oft hilft bereits eine homöopathisierte Aufbereitung des Minerals.

Was tun bei schweren Beinen und Krampfadern?

Schwache Venen stützen und den Blutfluss optimieren

Prof. Dr. med. Karin Kraft

Bei Venenproblemen denkt man zuerst an die sichtbare Form der Erkrankung, die Krampfadern. Dabei kann sich eine Venenschwäche durchaus auch in den tieferliegenden Venen abspielen: Zu den typischen Beschwerden gehören schwere, müde und schmerzende Beine, auch können die Füße anschwellen. Was harmlos beginnt, kann sich zu ernsthaften, sogar lebensbedrohlichen Folgeerkrankungen auswachsen. Doch das Leiden lässt sich mit einfachen Mitteln gut kontrollieren.

Anleitung zum Glücklichsein

Glück ist kein Zufall

Dr. med. Wolf-Jürgen Maurer

Wer häufig glücklich ist, lebt gesünder und ­länger, leidet seltener unter Herzinfarkt und ­Diabetes und hat mehr Freunde. Es lohnt sich ­also, dem Streben nach Glück eine hohe Priorität einzuräumen, das Glück als grundlegende Währung zu betrachten. Und das Gute ist: ­Erkenntnisse der modernen Hirnforschung zeigen eindeutig, dass Glück kein Zufall ist, sondern dass man es lernen kann!

Sommerzeit ist Fahrradzeit

Ob sportlich oder locker: So fahren Sie richtig!

Christian Zehenter, Heilpraktiker

Radfahren bedeutet nicht nur seelischen und körperlichen Ausgleich, sondern auch eine effektive Therapie gegen Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Übergewicht oder Arthrose. Nicht zuletzt handelt es sich um eine der kalorienintensivsten und gleichzeitig gelenkschonendsten Bewegungsformen – geeignet für über 90 Prozent der Menschen nahezu aller Altersstufen. Ist das passende Rad gefunden und individuell angepasst, kann es sofort losgehen!

Gedächtnisschwäche und Konzentrationsmangel

Nach Ursachen der Vergesslichkeit fahnden

Dr. med Rainer Matejka

Gingko, Ginseng, Lezithin … Es gibt eine Reihe von Heilpflanzen und natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln, die gegen Gedächtnisschwäche und Konzentrationsmangel helfen sollen. Nicht immer sind die Ergebnisse allerdings zufriedenstellend. Häufig ist nämlich die Funktion eines Organs gestört, an das der Laie zunächst nicht denkt, wenn er Hirnleistungsschwäche hört, z. B. Herz oder Schilddrüse. Ein Blick auf zwei scheinbar untypische Fälle zeigt, welche Faktoren berücksichtigt werden müssen, damit die Therapie Erfolg verspricht.

Naturheilkundlicher Rat

Brennende Füße

"Ich leide seit mehreren Jahren unter brennenden Fü­ßen. Mittlerweile habe ich einige Untersuchungen hinter mir, alles ohne Befund. Die Ärzte vermitteln mir sinngemäß: "Damit müssen Sie leben." Das will ich nicht, denn das Problem beeinträchtigt meine Lebensqualität erheblich." Bei brennenden Füßen (häufig als "Burning Feet" bezeichnet) handelt es sich vermutlich um eine periphere Nervenstörung. Man sollte sie nicht verwechseln mit "heißen Füßen", die jeder von uns je nach Belastung, vor allem im Sommer, einmal bekommen kann und die verstärkt bei venösen Problemen mit ­zunehmendem Alter auftreten: müde Beine, heiße Füße. Wie man diese Probleme ­angeht, hat der Naturarzt häufig beschrieben. Burning Feet dagegen ist komplizierter. Zum einen kann das Fußbrennen als Folge von Gefäß-, Nerven- oder Infektionskrankheiten auftreten, etwa bei Morbus Raynaud, diabetischer Polyneuropathie oder Borreliose (auch dazu gab es jeweils Naturarzt-Artikel). Häufig wird aber – wie bei Ihnen – überhaupt kein Anhaltspunkt gefunden. Und dann kommt es zu den mehr oder weniger hilflosen Äußerungen wie "Damit müssen Sie leben". Das ist ein typisches Problem der Schulmedizin: Wo keine Diagnose zu stellen ist, gibt es meist auch keine oder keine befriedigende Therapie. In der Naturheilkunde besteht diese Problematik weniger. Daher würde ich ­sagen, der ein oder andere Versuch lohnt auf alle Fälle: Wasseranwendungen: Kneippsche Maßnahmen wie ein kalter Knie- oder Schenkelguss bringen nicht nur kurzfristig Linderung, sondern können bei regelmäßiger Anwendung die Beschwerden reduzieren. Durch eine bessere Regulation der Durchblutung ändert sich möglicherweise auch die Blut- und Sauerstoffversorgung der Nerven, die die "Falschmeldungen", das Bren­-nen verursachen. Einen Geheimtip unter den Kneippanwendungen in diesem Zusammenhang hat uns unlängst Naturarzt-Autor Dr. med. Graf von Ingelheim weitergegeben – von einer 96-jährigen Patientin, die damit ihr nächtliches Fußbrennen in den Griff bekam: Kalte nasse Socken vor dem Schlafengehen anziehen und Plastiktaschen darum wickeln. Homöopathie: Graf Ingelheim gab außerdem noch Hinweise auf zwei passende homöopathische Mittel – Capsicum und Cantharis. Daneben kämen meines ­Erachtens noch weitere in Frage, etwa Graphites oder Sulfur, die alle bei Fußbrennen helfen können. Bei Sulfur ist das Brennen nachts schlimmer, bei Graphites eher beim Gehen. Der erfahrene Therapeut kann das ­individuell am ehesten passende Mittel auswählen. Akupunktur: Ich habe mehr­-fach gelesen, dass die Akupunktur bei Burning Feet hilfreich sein kann, und halte dies auch für plausibel, da die chinesische Medizin bei so konkret beschreibbaren Symptomen erfolgreich ist – unabhängig davon wie die westliche Diagnose lautet. Auch hier spielen sicherlich die Erfahrung des Therapeuten und die Gesamtverfassung des Patienten eine große Rolle. "Pauschale" Punkte, die standardmäßig bei Burning Feet genadelt werden, scheint es nicht zu geben (bzw. verschiedene ­Autoren nennen verschiedene Punkte). Orthomolekulare Medizin: Als mögliche Ursache für ein Burning-Feet-Syndrom wird seit langem auch ein Mangel an bestimmten Mikronährstoffen diskutiert – unter anderem weil die Einnahme der jeweiligen Stoffe teilweise zu deutlicher Besserung führt. Im Gespräch sind vor allem Pantothensäure (die im Organismus als Coenzym A am Energiestoffwechsel beteiligt ist), Magnesium und die typischen "Nervenvitamine" wie Vitamin B12 und Nicotinsäure. Pantothensäure soll man wohl ­unproblematisch auf eigene Faust einnehmen können. Beim Magnesium ist die ­Frage der Überdosis (bzw. ­inwieweit andere Mineralien durch hohe Magnesiumdosen gehemmt werden) ungeklärt, aber in mäßiger Dosis (3 x 100 mg/Tag) dürfte das kein Problem sein. Auch kann man Kombinationspräparate ausprobieren, die alle erwähnten Stoffe enthalten. Allerdings muss Vitamin B12 teilweise, je nachdem was die Ursache des Mangels ist (z. B. Magenerkrankungen), gespritzt werden, um überhaupt zu wirken. Diese Hinweise ergeben zwar kein konkretes Therapie­schema, wohl aber Anlass zur berechtigten Hoffnung, dass Sie sich mit Ihrem Leiden nicht abfinden müssen. Ein Arzt oder Heilpraktiker vor Ort wird Ihnen weiterhelfen können.

Christoph Wagner (HP)

Was mir geholfen hat

Neuer Lebensstil gelungen – im Kopf einprogrammiert

Erst eine Lebenskrise, dann auch noch die Diagnose Diabetes. Für Prof. Dr. Franz Decker kam es zunächst "knüppeldick". Doch die Krise erwies sich als Chance. Er erstellte ein Konzept, mit ­welchem es ihm gelang, das allseits bekannte Wissen bewusst und erfolgreich in tägliches Verhalten umzusetzen.
Aus der ärztlichen Praxis

Geistige Leistungsfähigkeit mit Ayurveda gestärkt

Dr. med. Ernst Schrott

Kennen Sie das? Sie gehen an den Kühlschrank und haben vergessen, was Sie holen wollten. Oder: Sie begegnen ­einem Bekannten auf der Straße, aber – wie peinlich – Sie können sich beim besten Willen nicht an den Namen erinnern. Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen nehmen in den letzten Jahren auffallend zu. Eine 64-jährige Lehrerin kam in die Sprechstunde, weil sie seit Monaten ­unter extremen Gedächtnisstörungen ­litt. „Ich bin geistig so müde und kann mich schlecht konzentrieren“, berichtete sie. „Mir fehlt einfach der … weiterlesen

Basilikum

Königliches Kraut vom Mittelmeer

Dipl.-Biol. Susanne Kudicke

Die Pflanzengattung Basilikum (Ocimum) umfasst etwa 60 Arten aus der ­Familie der Lippenblütler, von denen einige Arten weltweit angebaut werden. Die bekannteste ist das in Mitteleuropa als Gewürz verwendete Basilikum (Ocimum basilicum). Der Name stammt aus dem Griechischen und bedeutet „königlich“ (basilikos), was sich wahrscheinlich auf den würzigen, edlen Duft bezieht.

Rückstände in Obst und Gemüse:

Darauf sollten Sie beim Einkauf achten

Dipl. oec. troph. Stephanie Fromme

„Sport ist Mord und Gemüse ist giftig“ – mag mancher angesichts ­wiederholter Meldungen über Rückstände in Lebens­mitteln schließen. Spanischer Paprika fällt durch illegale Insektizide auf, Rucola aus ­Italien, Trauben aus der Türkei: belastet. Auch zu Johannisbeeren ­gibt’s fast durchweg Pestizide obenauf. Greenpeace warnt vor Gesundheitsrisiken, der zuständige Minister Horst Seehofer beschwichtigt. Der Verbraucher steht wieder einmal verunsichert zwischen den Fronten.

Untergewicht – ein unterschätztes Problem

Gesund zunehmen – wie geht das?

Dr. oec. troph. Claudia Müller

„Spargeltarzane“ oder „Bohnenstangen“ – so ­werden extrem dünne Personen häufig genannt. Sie können scheinbar soviel essen, wie sie wollen, nehmen aber an Gewicht nicht zu. Viele beneiden sie darum. Dabei kann es wirklich ein Problem sein, ein paar Kilos zuzulegen.

Lebensmittelkennzeichnung

Was die Verpackung wirklich verrät

Dipl. oec. troph. Karin Possin

Seit Juli 2007 existiert in Europa eine einheitliche Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel, die sogenannte Health-Claims-Verordnung (übersetzt etwa: „Gesundheitsangaben-Verordnung“). Sie regelt, was tatsächlich in Käse, Joghurt oder Saft stecken darf, wenn die Produkte Bezeichnungen wie „fettarm“, „zuckerarm“ oder „reich an Vitamin C“ tragen. Bringen die neuen Vorgaben tatsächlich mehr Transparenz für den Verbraucher?

Gartenbohnen

Grüne Vielfalt von Busch und Stange

Dipl.-Biol. Susanne Kudicke

Von keinem Gemüse der Welt gibt es so viele verschiedene Sorten wie von den Bohnen. Sie gehören weltweit zu den wichtigsten Kulturpflanzen und sind für manche Völker die wertvollsten Eiweißquellen. Im 17. Jahrhundert brachten spanische Seefahrer die grünen Bohnen (Phaseolus vulgaris) mit essbarer Schote aus Südamerika nach Europa. Je nach Sorte wachsen sie als Busch- oder Stangenbohnen. Man unterscheidet außerdem flache und breite Schnitt- oder Schnippelbohnen von den runden Brechbohnen, die nochmals in Haricots verts ohne Samen, junge Prinzessbohnen mit … weiterlesen

Restless Legs Syndrom

Rastlose Beine zur Ruhe bringen

Dr. med. Franz Anselm Graf v. Ingelheim

Das Leiden der „unruhigen Beine“, medizinisch als Restless Legs Syndrom (RLS) bezeichnet, ist keine seltene Kuriosität. Weiter verbreitet als Migräne – zehn Prozent der Erwachsenen sollen betroffen sein – wird die Krankheit allerdings viel zu selten oder erst spät diagnostiziert. Die Diagnose stellt aber nicht das einzige Problem dar: Eine standardmäßige schulmedizinische Therapie führt auf Dauer in vielen Fällen zur Verschlimmerung.

1 137 138 139 140 141 142 143 199