Der Rausch ist vorbei. Fällt das erste Laub, holt auch uns die Schwerkraft wieder ein. Der Herbst entlarvt den Menschen von Neuem als Sehnsuchtswesen. Wo die Rosen ihren Duft verströmten, weht nun ein kühler Wind, und im bunten Wald ruft das Horn zur Jagd. Getrotzt hat der Dürre, was jetzt noch blüht. Dann, in der Stille, schreiben manche ihre Geschichten fort. Sie sortieren, deuten, fantasieren und elaborieren und kommen alsbald zu dem Schluss: Hätten sie nur früher herausgefunden, dass der Sommer in ihren Herzen wohnt – sie hätten ihn dort öfter besucht.
Seelenschau: Sehnsucht
Herbstzeit ist Geschichtenzeit
Thomas Lambert Schöberl, Heilpraktiker