Seit drei Monaten bin ich wegen trockener Scheiden-innenwände, Blasensenkung und Inkontinenz in Behandlung. Durch regelmäßige Übungen habe ich wieder weitgehend einen kontrollierten Urinabgang, nur manchmal funktioniert er nicht ganz. Es ist nicht viel und trotzdem sehr störend. Gibt es eine Möglichkeit, das wieder in den Griff zu bekommen? Was können Sie mir für meine trockenen Schleimhäute empfehlen?
Zunächst einmal freue ich mich als Ärztin, dass Sie eine motivierte Patientin zu sein scheinen, die wirklich etwas für ihren Beckenboden tut. Wenn Sie aus ihrem jetzigen Trainingsprogramm eine Handvoll Übungen für die tägliche Praxis beibehalten könnten, wäre das eine gute Voraussetzung, auch den Rest ohne OP in den Griff zu bekommen. Sie müssen wissen, dass ab einem gewissen Alter (bei manchen schon ab 40, bei anderen ab 50) die Estriolspiegel im weiblichen Organismus absinken. Dies hat vor allem Konsequenzen für die Befeuchtung und Stabilität der Schleimhäute in der Vagina, aber auch in der Blase, am Auge, in der Nase etc. Während die hormonellen Stürme der Wechseljahre sich irgendwann beruhigen, bleibt die Schleimhautpflege uns Frauen jedoch bis ans Lebensende erhalten. Nur dass die Wenigsten das wissen und es einem auch niemand sagt.