Der Kulturapfel (Malus domestica) gehört der Gattung der Äpfel in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) an. Heute gibt es mehrere tausend Sorten, die im Laufe vieler Jahrhunderte aus dem aus Zentral- und Westasien stammenden Holzapfel oder Wilden Apfel gezüchtet wurden. Im Kaukasus und im Mittleren Osten wurden bereits vor 4000 Jahren Äpfel angebaut, aber erst im 16. Jahrhundert wurden Äpfel in Europa allmählich zum Volksnahrungsmittel. Im 18. und 19. Jahrhundert kannte man weltweit noch 20.000 Sorten, derzeit sind es nur noch etwa 4500. Auf der Strecke blieben Vielfalt und Geschmack, denn man konzentrierte sich auf Apfelsorten, die sich besonders leicht züchten, veredeln und vermarkten ließen. Pomologen (Apfelwissenschaftler) und einige Bio-Obstbauern versuchen, alte Apfelsorten zu erhalten und ihnen z. B. in Museumsgärten ein Überleben zu sichern.
Die Erntezeit für heimische Äpfel beginnt je nach Sorte im Juli und dauert bis in den November hinein. Heimische und alte Sorten schmecken häufig kräftig und sehr intensiv, z. B. Boskop, Cox Orange, Goldparmäne oder der Danziger Kantapfel. Manche Apfelsorten schmecken leicht bis deutlich säuerlich und wieder andere haben ein parfümartiges Aroma. Alte Sorten werden von Allergikern besser vertragen als die neu gezüchteten Äpfel. Sie enthalten sekundäre Pflanzenstoffe, die Polyphenole, die die Allergene binden. Aus den neuen Sorten wurden sie herausgezüchtet. Für einen möglichst intensiven und typischen Apfelgeschmack greift man am besten zu einheimischen Apfelsorten, die gerade Saison haben. Äpfel lassen sich aber auch in kühlen, dunklen Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit wie Keller, Dachboden oder Speisekammer bis zu mehrere Wochen lagern. Sie verströmen allerdings das gasförmige Ethylen und können darum den Reifeprozess anderer Früchte beschleunigen.