Liebe Leserin, lieber Leser,
die Bundesgesundheitsministerin hat ihr Versprechen wahr gemacht: An einem runden Tisch sind die „Beteiligten“ des Gesundheitswesens zusammengekommen, um Vorschläge für dessen zukünftige Gestaltung zu machen. Die „Beteiligten“ sind:
· Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt,
· Parl. Staatssekretärin Gudrun Schaich-Walch,
· Staatssekretär Dr. Klaus Theo Schröder,
· Dr. Hans Jürgen Ahrens (AOK Bundesverband),
· Gregor Bornes (BAG der PatInnenstellen und –initiativen),
· Ulla Derwein (ver.di),
· Dr. Ursula Engelen-Kefer (Deutscher Gewerkschaftsbund),
· Hans-Günter Friese (ABDA-Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände),
· Ministerin Birgit Fischer (NRW),
· Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe (Bundesärztekammer),
· Eugen Müller (Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände),
· Marie-Luise Müller (Dt. Pflegerat),
· Christoph Nachtigäller (Deutscher Behindertenrat),
· Volker Odenbach (Deutsche Krankenhausgesellschaft),
· Herbert Rebscher (Verband der Angestelltenkrankenkassen),
· Dr. Manfred Richter-Reichhelm (Kas-senärztliche Bundesvereinigung),
· Jörg Robbers (Deutsche Krankenhausgesellschaft),
· Wolfgang Schmeinck (BKK Bundesverband),
· Joachim M. Schmitt (Bundesverband Medizintechnologie e. V.),
· Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Schwartz (Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen),
· Patrick Schwarz-Schütte (Verband forschender Arzneimittelhersteller),
· Rolf Stuppardt (IKK Bundesverband),
· Dr. Bernd Wegener (Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie),
· Dr. Jürgen Weitkamp (Bundeszahnärztekammer).
In diesem Personenkreis befinden sich ganze drei Mediziner: ein Zahnarzt, ein Internist (Dr. Richter-Reichhelm) und ein Pathologe (Prof. Dr. Hoppe). Bezeichnenderweise befinden sich nicht darunter: Vertreter einer Selbsthilfeorganisation, die sich mit gesunder Lebensführung befaßt, Ernährungswissenschaftler, naturheilkundlich ausgerichtete Ärzte, Heilpraktiker und Physiotherapeuten.
Mit ein bißchen Mut hätte das Ministerium auch einmal einen Assistenzarzt aus dem Krankenhaus, der diverse Nachtdienste „schiebt“, hinzugenommen, vielleicht auch einen Hausarzt, der sich in seiner Landarztpraxis abradelt. Aber die Meinung dieser „Vor-Ort“-Mediziner ist nicht gefragt. Statt dessen bastelt man lieber erneut ein Muppetfigurengremium zusammen, mit Funktionären, Juristen und Ökonomen. Personen also, die durch die Bank den medizinischen Alltag nicht kennen. Das Ergebnis dieser „Expertenrunde“ kann man sich leicht vorstellen: Es bleibt alles wie bisher. Gerangelt wird nur darum, wie die horrenden Geldsummen hin- und hergeschoben und verteilt werden, bis zur nächsten „Experten“-Runde, die dann wieder einmal dringenden Reformbedarf konstatiert.
Es ist an der Zeit, auch aus der Bevölkerung ein paar klare Worte an die „Beteiligten“ zu richten. Im Vordergrund sollte die Forderung nach mehr Mitbestimmung der Bürger über Inhalt und Angebote der gesetzlichen Krankenversicherung stehen. Schreiben Sie an das Bundesgesundheitsministerium:
Bundesministerium für Gesundheit
Am Probsthof 78 a, 53121 Bonn
E-Mail: pressestelle@bmg.bund.de