Roh steinhart und herb, gekocht ein Genuss
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Quitte

Roh steinhart und herb, gekocht ein Genuss

Dipl.-Biol. Susanne Kudicke

Die Quitte (Cydonia oblonga) gehört wie einige andere Obstarten zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und wächst an 4 bis 8 Meter hohen Bäumen. Man unterscheidet runde Apfelquitten mit hartem Fruchtfleisch und einem intensiven Aroma von länglichen Birnenquitten mit weicherem Fruchtfleisch und weniger intensivem Aroma. Die Bäume blühen im Mai/Juni mit großen weißen bis rosafarbenen Blüten. Von September bis November werden die Früchte geerntet. Obwohl sie betörend duften, schmecken die sehr harten, rohen Quitten herb und sauer. Nur die in der Türkei angebaute Shirin-Quitte eignet sich zum Rohessen.

Quitten haben ein feinsäuerliches, leicht bitteres Zitrusaroma. Es bildet sich erst, wenn die Tage warm und die Nächte kühl sind. Zu früh geerntet schmecken die Früchte fad, zu spät geerntet sind sie nicht lange haltbar, das Fruchtfleisch wird braun. Reife Früchte sind vollständig gelb und verlieren ihren flaumigen Pelz. Zu Beginn der Reife ist ihr Pektingehalt, das heißt ihre Gelierfähigkeit, am höchsten – also der richtige Zeitpunkt, um sie zu Quittenmarmelade oder -gelee zu verarbeiten. Die zeitig geernteten Quitten können noch circa 2 bis 4 Wochen an einem kühlen Ort lagern, damit sie das volle Aroma entfalten. Vollreife Früchte dagegen sollten Sie direkt weiterverarbeiten. Lagern Sie die Quitten möglichst alleine, denn ihre intensiven Aromastoffe können auf umliegende Früchte übergreifen und diese unter Umständen verderben …

Den Artikel zu dieser redaktionellen Einleitung finden Sie in der Naturarzt-Druckausgabe 11/2022