Ich mache mir Sorgen um meine Tochter (8 Jahre). Seit sie sich im Kindergarten eine Mandelentzündung zugezogen hat, tritt das Problem praktisch in jeder Erkältungssaison ein- bis zweimal auf. Sie bekommt dann zwar meist nur mäßiges Fieber, klagt aber über starke Halsschmerzen, mag nichts essen und fühlt sich allgemein sehr matt. In meiner Jugend wurden Kindern häufig die Mandeln entfernt. Das möchte ich meiner Tochter gern ersparen. Gibt es irgendetwas, was ich tun kann, um ihr Immunsystem so zu stärken, dass ihre Anfälligkeit in dem Bereich dauerhaft nachlässt?
Vorweg möchte ich Ihnen sagen: Infekte sind gerade in den ersten Lebensjahren häufig und helfen, das Immunsystem zu trainieren und für das spätere Leben belastbar zu machen.
Die Mandeln, oder lateinisch Tonsillen, gehören zum lymphatischen Rachenring. Er ist die erste Abwehrstation des Immunsystems im Rachenraum und besteht aus den beidseitigen Gaumenmandeln sowie der Rachen- und der Zungengrundmandel. Die Mandeln dienen alle der Abwehr von Erregern, die über die Mund- und Nasenhöhle in den Körper eindringen können. Dabei kommt es häufig zu einer deutlichen Vergrößerung der Mandeln, die erst ab etwa dem zehnten Lebensjahr wieder rückläufig ist. Im Grunde befindet sich dieses lymphatische Gewebe in einem stetigen, physiologischen Entzündungszustand, was jedoch aus ärztlicher Sicht keinen Krankheitswert hat, so lange er asymptomatisch bleibt.
Bei der im Volksmund sogenannten „Mandelentzündung“ (Tonsillitis) handelt es sich um eine Krankheit mit schmerzhaft empfundener Entzündung aller Mandeln. Beim Blick in den Mund nehmen die Eltern jedoch nur die Gaumenmandeln wahr, die vergrößert, gerötet oder gar – bei bakteriellen Infekten – vereitert sein können, was sich durch weiße Stippchen zeigt. Eine Mandelentzündung kann akut oder immer wiederkehrend (rezidivierend) auftreten. Die rezidivierende akute Tonsillitis ist gekennzeichnet durch das Auftreten von eruptiven Mandelentzündungen im Wechsel mit gesunden Phasen wie im Falle Ihrer Tochter …