Naturheilkundlicher Rat

Wolff-Parkinson-White-Syndrom

Dr. med. Rainer Matejka

Meine Tochter (53 Jahre) leidet an dem WPW-Syndrom. Vor einigen Monaten war es so schlimm, dass sie in Ohnmacht fiel, per Notarzt ins Krankenhaus kam und operiert werden musste. Die OP verlief jedoch nicht erfolgreich, wie aus dem Krankenhaus-Bericht hervorgeht. Meiner Tochter geht es jetzt schlechter, und sie hat mehr Anfälle als zuvor. Können Sie uns mitteilen, welche Maßnahmen noch ergriffen werden können, um eine Besserung zu erzielen (nochmalige OP oder medi­kamentös)?

Das Wolff-Parkinson-White-Syndrom, kurz WPW-Syndrom, wurde im Jahr 1930 erstmals von den beiden US-amerikanischen Ärzten Louis Wolff (1898 – 1972) und Paul Dudley White (1886 – 1973) sowie dem Briten John Parkinson (1885 – 1976) beschrieben.

Das Syndrom ist nicht zu verwechseln mit der auch als „Schüttellähmung“ bekannten Parkinson’schen Erkrankung, die vielen weitaus geläufiger ist. Vielmehr handelt es sich hierbei um eine Form der Herzrhythmusstörung, die durch eine Anomalie in der Erregungsleitung des Herzens hervorgerufen wird. Der Taktgeber für das menschliche Herz ist der Sinusknoten. Sein Signal wird üblicherweise über den AV-Knoten an die Herzkammern weitergegeben. Gewöhnlich verfügt der Mensch über zwei Leitbahnen, die diese Signale an je eine der beiden Kammern übermitteln. (siehe auch Naturarzt-Artikel „Das Herz: Zentrum unseres Lebens“ in Ausgabe 5/2019) Bei Patienten mit WPW-Syndrom existiert aber eine angeborene zusätzliche Bahn, die sich zwischen Vorhof und Kammer befindet und nicht richtungsgebunden arbeitet, d. h. Signale können diese Bahn sowohl von Vorhof zu Kammer als auch umgekehrt passieren. Daneben werden sie nicht durch den AV-Knoten gefiltert, wodurch ein unkontrollierter Kreislauf der Signale über beide Richtungen möglich wird. Im Endergebnis stellt sich ein sehr schneller Herzschlag ein, der aber nicht unregelmäßig ist wie beim klassischen Vorhofflimmern …

Den Artikel zu dieser redaktionellen Einleitung finden Sie in der Naturarzt-Druckausgabe 8/2020