Der 15-jährigen Melody F. (Name von der Redaktion geändert) wurden alle vier Weisheitszähne gezogen. Ein Zahnarzt spricht in solchen Fällen von einer Entfernung der 8er-Zähne. In der Regel hat ein Erwachsenengebiss 32 Zähne, also jeweils 16 oben und unten. Da stets von der Mitte nach außen gezählt wird, sind die „Achter“ also die Zähne ganz außen im Gebiss. Drei Tage nach dem operativen Eingriff trat zum ersten Mal in Melodys Leben ein epileptischer Anfall auf. Er traf die junge Frau völlig unerwartet. Sie kontaktierte einen Neurologen und dieser riet abzuwarten. Es könnte, so mutmaßte er, vielleicht auch eine einmalige, verzögerte Reaktion auf die Narkose gewesen sein. Anders als erwartet wiederholten sich die Anfälle. Der Neurologe verordnete ein Präparat mit dem Wirkstoff Carbamazepin. Doch obwohl die Dosierung durch den Facharzt angepasst wurde, traten die Anfälle bei Melody immer häufiger auf.
Narkose als Auslöser bestätigte sich nicht
Epilepsie kann vielfältig in Erscheinung treten. Es handelt sich um Entladungen größerer Nerven an der Hirnoberfläche, die zu Störungen von Sprache, Motorik und Bewusstsein führen. Man kennt den Grand-mal-Anfall, bei dem der Patient unkontrolliert oft unter groben Zuckungen stürzt, sich auf die Zunge beißt oder einnässt …